AareCoronaCross2021, 1. Etappe: Gunzwil – Hofstetten

Zum ersten Mal seit eineinhalb Jahren starte ich mal wieder zu einer mehrtägigen Biketour. Wobei die geplante Tour eher eine Velo- statt eine Biketour ist. Aber Anfang März hat es in den mittleren Lagen immer noch Schnee. Und die von mir ausgewählte Aare-Route wollte ich schon lange mal wieder machen. Vor 15 Jahren noch etappenweise getrennt auf zwei Jahre mit meiner Mutter, ist jetzt eine Fortsetzung fällig. Und zwar am Stück, verteilt auf fünf Tage.

Ich starte am letzten Februartag 2021 bei mir in Gunzwil. Liegt natürlich nicht an der Aare, ist mir schon bewusst. Doch ich möchte diesen Cross bei mir zu Hause starten und genau auch da wieder beenden. Etwas, dass ich so noch nie gemacht habe.

In den Unterkünften wird es dann spannend zu sehen sein, wie die Corona-Schutzkonzepte umgesetzt werden. Die Restaurants haben noch geschlossen, doch für die Hotelgäste kann gekocht werden. Deshalb auch der „Corona“ Zusatz in der Bezeichnung der Tour. Ich werde da ziemlich genau hinschauen.

Aber bis zur ersten Bleibe gilt es rund 80 km zu bewältigen. So starte ich bei kühlen Temperaturen um die 3 Grad morgens um acht Uhr zum AareCoronaCross2021. Ich freue mich!!

Die ersten zwei Stunden verlaufen auf bekanntem Terrain. Über Hildisirieden – Rain und Rothenburg erreiche ich Luzern. Weiter geht’s dem Vierwaldstättersee entlang bis nach Alpnachstad. Dort mache ich meine erste Pause.

Beim Bike handelt es sich um ein Simplon Rapcon mit 140mm Federweg. Klar, das ist natürlich völlig übertrieben für diese Tour. Doch da mein letzten Herbst bestelltes Bike noch nicht eingetroffen ist, kriegte ich vom Mechaniker meines Vertrauens, dem A-Team in Beromünster, dieses Bike zur Leihe und darf es so benutzen, als wäre es meins. Ein toller und nicht selbstverständlicher Service, den ich sehr zu schätzen weiss.

Trotz den 2,6 Zoll Reifen rollt das Bike auch im Flachen ganz ordentlich und ich komme gut voran. Der Wichelsee ist etwas später ein erstes optisches Highlight.

Weiter geht es entlang der Seen-Route Nr. 9. Die Sonne will auch in Sarnen noch nicht so recht. Dafür ist es auf den Strassen und Radwegen etwas ruhiger.

Nach Giswil folgt der erste Aufstieg des Tages. 200 Höhenmeter geht es zum Lungerersee rauf.

Zur Belohnung zeigt sich sogar die Sonne. Die nutze ich gleich für die nächste Pause.

Der Weg schlängelt sich alles dem westlichen Seeufer entlang. Sehr schön!

Der nächste Aufstieg zum Brünigpass rauf ist teils recht ruppig. Ich komme ein erstes Mal ins Schnaufen.

Die Ausblicke auf den Lungerersee entschädigen für die Mühen.

Kurz vor der Passhöhe stellen sich mir ein paar letzte Schneefelder in den Weg.

Diese sind aber problemlos passierbar und ich erreiche kurz vor drei Uhr den Brünigpass.

Nach einer kurzen Pause mache mich wieder auf den Weg. Und siehe da, kaum habe ich den Kulminationspunkt überquert, scheint die Sonne. Und sie blinzelt nicht einfach nur so durch die Wolken, sondern es herrscht strahlender Sonnenschein und blauer Himmel. Als hätte jemand auf einen Knopf gedrückt…

So fahre ich in Brienzwiler nicht einfach nur durch, sondern schaue mir den urtümlichen Ortsteil etwas genauer an. Wunderschön hier – und die Sonne strahlt mit mir um die Wette!

Weit ist es jetzt nicht mehr bis zu meinem ersten Etappenort.

Gebucht habe ich mir ein Zimmer im Hotel Alpenrose in Hofstetten bei Brienz. Das Haus macht von aussen einen heimelig gemütlichen Eindruck und das Einchecken verläuft kontaktlos – was coronatechnisch schon mal ein erster Pluspunkt ist.

Es ist sowieso niemand hier, ich hab das Gebäude für mich alleine. Da ich aber per Mail im Vorfeld ein Abendessen bestellte und mir dies bestätigt wurde, bin ich jetzt schon gespannt was es dann gibt.

Nun gut, vorerst bleibt es ruhig und da um 18.30 Uhr immer noch niemand da ist, rufe ich auf eine bei der Rezeption hinterlegte Nummer an. Dort kriege ich als erste Antwort, dass ein Abendessen am Sonntag eher schwierig sei, da sie in aktuellen Situation nicht selber kochen, sondern das Essen von einem Gastropartner zubereitet wird. Als ich aber meine Mailbestätigung ansprach, geht alles sehr schnell: „Wir kommen sofort her!“

Und gut zehn Minuten später erscheinen der Hotelchef und eine Dame des Services und machen mir eine reichhaltige kalte Platte bereit. Mehrere Male entschuldigen sie sich. Mein Mail sei natürlich angekommen, doch danach ging die Sache unter. Selbstverständlich würden sie mir auch mit dem Preis entgegen kommen. Wir plaudern noch ein bisschen, danach verabschieden sich die Beiden wieder und ich hab die Gaststube erneut für mich alleine.

Ich bin stark beeindruckt, wie dieser Fauxpas gelöst wurde und man mir entgegenkam! Besser geht’s nicht. Natürlich hätte ich gerne was Warmes gehabt nach diesem eher kühlen Tag. Aber in solchen Situationen ist für mich nicht unbedingt das „Was“ entscheidend, sondern das „Wie“. Deshalb geniesse ich trotzdem mein Abendessen und gehe nach einem tollen Tag zufrieden ins Bett.

81 km / 1’100 hm / Zeit unterwegs: 7 h 19 min / Fahrzeit: 5 h 21 min

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Download file: 01 Gunzwil - Hofstetten.gpx

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