Transalp 2016, 2. Etappe: Ehrwald – St. Anton am Arlberg

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Nach einer erholsamen Nacht in Ehrwald steht heute nach der kurzen Etappe von gestern ein langer Tag auf dem Programm. Gebucht haben wir noch nichts, sind also auch heute flexibel. Mögliche Optionen für den heutigen Etappenort wären Flirsch oder St. Anton am Arlberg. Wir definieren mal St. Anton als Ziel, aber grundsätzlich nehmen wir es wie’s kommt und fahren einfach mal los!

Während dem leckeren Frühstück im Hotel Ehrwalderhof in Ehrwald regnet es. So ziehen wir gleich im Zimmer noch die Regenklamotten an. Der Niederschlag endet dann aber noch bevor wir starten und so wandern die Regenkleider schon bald wieder in den Rucksack.

Wir radeln zu Beginn der Loisach entlang nach Biberwier. Von dort weiter, alles abseits der Strasse bis zum Weissensee. Wunderschön ist es hier!

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Mit dem erreichen des alten Fernpaßes ist der erste Aufstieg des Tages bereits geschafft. Die „neue“ Fernpaßstrasse verläuft etwas unterhalb uns, ist asphaltiert und ordentlich Verkehrs-frequentiert. So fühlen wir uns hier deutlich wohler.

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Auf Schotter geht es etwas bergab, als wir uns plötzlich mitten in einer Laufveranstaltung finden. Anhand der Schilder und Markierungen lässt sich erkennen, dass wir nun beim Gore-Tex Transalpine-Run gelandet sind. Die Teilnehmer dieses Events laufen in sieben Etappen von Garmisch nach Brixen. Im Durchschnitt ergibt das jeden Tag 35 km und 2’100 Hm.
Allergrössten Respekt für alle, welche dies ins Ziel bringen!!!

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Wir sind natürlich sehr darauf bedacht, den Läufern aus dem Weg zu gehen und sie nicht zu stören. So leisten wir auch dem etwas „komisch“ erscheinendem Bikeverbot zum Schloss Fernstein hinunter Gebot.

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Zudem können wir stehend die Läufer besser anfeuern, als wenn wir am fahren wären.

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Rasch sind wir danach in Nassereith und fahren somit ins Gurgltal rein. Dort befinden wir uns bereits auf dem gut ausgeschilderten Radweg nach Landeck, wo wir heute unsere Mittagspause halten möchten.

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So geht’s auf abwechslungsreicher Strecke bis ans Ende des Gurgltals, welches sich nach Imst befindet. Dort zweigen wir dann auf den Innradweg ein, immer noch mit dem Zwischenziel Landeck vor Augen.

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Die Strecke ist zwar schön angelegt, super markiert und weg vom Verkehr. Trotzdem spüre ich jetzt gerade wieder, dass dieses flache Kilometerfahren einfach nicht mein Ding ist. Meine Kraft lässt nach und meine Motivation noch mehr. Ich habe das Gefühl, ich fahre schon seit einer Ewigkeit alles dem Inn entlang. Mit meinem Leichtgewicht habe ich auf solch langen, flachen Abschnitten einfach zu wenig Power. Da geht es Benno, der sich in letzter Zeit vermehrt auch dem Triathlon Training widmet, deutlich besser. Er kann die Fahrt nach Landeck richtig geniessen.

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Etwas ausgelaugt und mit einer leichten mentalen Leere meinerseits kommen wir in Landeck an. Jetzt was essen und dann geht es sicher wieder am Nachmittag – so meine Devise.

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Wir entscheiden uns für das Restaurant Zapa Cafe&Küche. Das Essen war ganz gut, und der Service auch – nicht mehr und nicht weniger. Da wurden wir zum Beispiel in der Schweiz auch schon besser bedient (um einfach mal wieder eine Lanze für die oft gerügte schweizer Gastro- und Hotellerie zu brechen).

Glücklich bin ich trotzdem. Denn dank der Mahlzeit ist meine Motivation wieder da und ich (so verrückt es klingt) freue ich mich auf den Anstieg nach St. Anton. Der erste Teil verbringen wir auf der verkehrsreichen Paßstrasse bis nach Pians.

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Dort zweigen wir nach rechts ab und der Aufstieg wird gleich sehr steil.

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Irgendwann geht es dann in einen Wald rein und wir befinden uns irgendwo oberhalb der Arlbergstrasse.

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Wir kommen beide super voran und mein kleines Tief vom Vormittag ist definitiv überwunden.

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Grundsätzlich geht es jetzt nur noch bergauf. Trotzdem verlieren wir immer mal wieder ein paar Meter an Höhe, welche es dann wieder rauf zu strampeln gilt.

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In Flirsch, einer der oben genannten Optionen für den heutigen Etappenort, füllen wir nur rasch unsere Bidons nach und essen eine Kleinigkeit. Da es erst halb fünf ist, wollen wir das Ding bis nach St. Anton durchziehen.

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Je näher das Ziel kommt, desto mehr spüren wir nun doch den langen heutigen Tag. Wir haben bereits über 80 km in den Beinen. Diese machen eigentlich immer noch ganz ordentlich mit, doch der Kopf wird nun leerer und leerer. Das wir kurz vor St. Anton wegen eines Fehlers von mir noch auf der Hauptstrasse landen, macht es nicht unbedingt gemütlicher.

Trotzdem ist die Freude natürlich gross, als wir in der Fussgängerzone des bekannten Skiresorts eintreffen. Jetzt nur noch schnell ein Zimmer kriegen und die Erholung kann starten.

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Heute getrauen wir es uns aber nicht, einfach ins erst beste Hotel rein zu trampen und nach einer Bleibe zu fragen. Die Preise könnten hier etwas höher sein als noch gestern in Ehrwald. So darf mal wieder die „Booking.com“ App dran glauben und einen Augenblick später haben wir ein Doppelzimmer im Pepi’s Skihotel gebucht.

Der Empfang ist dann eine ziemlich tolle Sache. Wir dürfen mit unseren Bikes direkt durch den dort ebenfalls ansässigen Sportladen spazieren und diese dann in der großzügigen Garage parkieren. Dort empfangt uns bereits die sympathische Hotel-Mitarbeiterin und begleitet uns zur Reception. Wir fühlen uns von der ersten Sekunde an pudelwohl hier.

Für 55 Euro pro Person (inklusive Frühstück) haben wir in unserem Zimmer so viel Platz wie selten zuvor auf einem Cross. Das Zimmer hat zudem noch eine Dampfdusche, welche selbstverständlich ausprobiert wird.

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Während einem feinen Abendessen mit Kaiserschmarrn zum Nachtisch lassen wir den heutigen Tag Revue passieren. Trails hatte es so gut wie keine, doch das wussten wir. Natürlich muss es auf einem Cross nicht stets solche Etappen haben wie heute doch zwischendurch geht das für uns vollkommen in Ordnung. Dafür sind wir super vorwärts gekommen, haben sehr viel gesehen und sind dem Gardasee ein schönes Stück näher – obwohl es immer noch weit ist…:-) Und morgen geht es zum ersten Mal richtig in die Berge.

Distanz: 85 km / Fahrzeit: 6 h 22 min / Höhenmeter: 1’500 Hm

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