Eine ganz spezielle Biketour machten wir am Sonntag den 30. Oktober 2016. Wir wollten den Sonnenaufgang auf der Rigi miterleben und somit war ein früher Start von Nöten.
Silvan, Manuel und Simon trafen sich um halb fünf auf der Bernerhöhe bei Arth-Goldau. Da ich aber schon lange mit der Idee spielte, mal von zu Hause aus mit dem Bike auf die Rigi zu fahren, entschloss ich mich vor meiner Wohnungstüre in Hildisrieden zu starten.
So geht mein Wecker bereits um zwei Uhr los und nach einem Kaffee starte ich mitten in der Nacht um 02:40 Uhr. Das ist schon sehr speziell. Noch nie bin ich so früh zu einer Biketour gestartet. Überhaupt bin ich glaub noch nie in meinem ganzen Leben morgens um zwei aufgestanden…:-)
Um nach Arth-Goldau zu gelangen wähle ich größtenteils die Strasse. Die ist so gut wie leer. Im Schnitt treffe ich etwa alle zehn Minuten ein Auto an und jedes zweite davon ist ein Taxi. Die Nachtschwärmer lassen grüssen…
Meine Strecke führt via Eschenbach – Buchrain – Dierikon – Götzetal – Udligenswil – Küssnacht am Rigi zum vereinbarten Treffpunkt nach Arth-Goldau. Ich komme gut voran und bin knapp zwei Stunden später bei meinen Freunden.
Die sind sich gerade am vorbereiten für die morgendliche Auffahrt zur Rigi.
So habe gerade noch genügend Zeit eine kurze Pause einzulegen bevor wir zu viert weiterfahren.
Alle sind bestens mit Licht ausgerüstet. Ein absolutes Muss auf dieser Tour!
Bei der Bahnstation Fruttli machen wir eine kurze Essenspause.
Danach machen sich die bereits abgestrampelten Kilometer bei mir etwas bemerkbar und ich kann das Tempo meiner Begleiter nicht mehr mithalten. Ich habe ihnen schon vorher mitgeteilt, dass sie sich nicht von mir aufhalten sollen, damit sie nicht noch den Sonnenaufgang verpassen.
So bin ich das letzte Stück alleine unterwegs. Nach Rigi Klösterli wird es nun heller.
Der steile Aufstieg bis zum Staffel fordert mich sehr und ich muss ein paar mal das Bike schieben. Beim Staffel kann ich das Licht dann verstauen. Es ist nun hell genug.
Als ich gegen den Kulm schaue entdecke ich doch tatsächlich ein Rücklicht von einem meiner Mitbiker. Dann habe ich doch gar nicht so einen großen Rückstand, stelle ich etwas verwundert fest. Und ob es vielleicht auch für mich noch reicht um bei Sonnenaufgang auf dem Kulm zu sein…? Kurz was essen muss ich doch noch rasch, dann geht es weiter.
Während ich mit den letzten, erneut steilen, Höhenmetern zum Kulm rauf am kämpfen bin, sind die drei anderen Jungs bereits oben und warten bis sich die Sonne zeigt.
Und ich freue mich tierisch, als ich um 07.10 Uhr ebenfalls auf dem Rigi Kulm eintreffe und die Sonne noch nicht oben ist. „Chregu, es reicht noch“, meinen meine Freunde!!!
Aber viel Zeit bleibt nicht mehr. Im Hintergrund ist bereits zu sehen, wie die Sonne die ersten Berge erleuchtet.
Und fünf Minuten nach meiner Ankunft – also um 07.15 Uhr – geht das Spektakel los!!! Ich lasse jetzt einfach mal die Bilder sprechen…
FANTASTISCH!!! Das frühe aufstehen hat sich voll gelohnt. Einen solchen Sonnenaufgang mit so einem Nebelmeer habe ich noch nie gesehen. Sehr eindrücklich!!!
Trotz frischem Wind und dem entsprechenden Temperaturen verbleiben wir ein wenig auf dem Kulm. Irgendwann wird es dann doch zu kalt und wir steuern das Restaurant beim Bahnhof an. Dieses öffnet aber erst um acht Uhr. Da wir noch ein paar Minuten Zeit haben, vertrödeln wir diese mit ein paar Poserfotos. Für solche Unterfangen bietet sich jeweils Silvan als Spezialist an…:-)
Dann ist Frühstück angesagt. Bei Käse, Wurst, Gipfeli und Cappuccino genießen wir die noch vorhandene Ruhe. Denn die erste Bahn ist noch nicht auf dem Kulm angekommen. So hat es noch fast keine anderen Menschen hier.
Ebenfalls mit dabei sind Remo und Livia, welche Bekannte von Simon sind und zu Fuss auf die Rigi wanderten.
Nachdem nun die erste Bahn vom Tal eingefahren ist, verlassen wir schon bald das Restaurant und steuern gleich das nächste an. Es ist schließlich erst neun Uhr morgens und wir haben noch den ganzen Tag Zeit. Also geht es weiter zum Kessibodenbeizli (gleich unterhalb des Kulms) wo uns Remo eine Runde Arschbacken-Kafis offeriert. Was da genau drin ist, erschließt sich uns nicht ganz aber lecker waren sie alleweil!
Wir genießen diesen unglaublichen Tag in vollen Zügen und schmieden die nächsten Pläne. Den Rotstock, gleich oberhalb des Staffels, könnten wir noch mit einpacken und dann beim Restaurant Unterstetten die Mittagsrast halten… Tönt gut, machen wir!
Dieser Rotstock hat es dann aber ordentlich in sich. Zwar sind es „nur“ gut 60 Höhenmeter. Aber diese sind sacksteil!
Trotzdem sind wir relativ schnell oben und ein weiteres Mal haut uns die Aussicht fast aus den Bikeschuhen!
Danach rauschen wir auf schnellen Wiesentrails und Schotterstrassen zum Rigi First runter. Dort steht ein Hinweisschild, dass Unterstetten aufgrund einer Krankheit geschlossen hat. Was da wohl passiert ist…? So entscheiden wir uns das Mittagessen beim Restaurant Bärenstube einzunehmen. Eine gute Wahl. Denn dort gibt es am letzten Tag der Sommersaison eine feine Rösti und ein Glas Fechy dazu. Ach, wie schön wir es heute doch haben!
Nach dem leckeren Mahl gibt es noch einmal was zu tun. Der sanfte, aber lange Aufstieg zur Rigi Scheidegg steht an. Wir fahren dabei alles auf dem Bahntrasse der Rigi Kaltbad-Scheidegg Bahn. Diese ist schon seit den 30er Jahren nicht mehr in Betrieb doch das Trasse ist erhalten geblieben und dient heute als Wander- und Bikeweg.
Auf Rig Scheidegg machen wir den letzten Stop des Tages und gönnen uns ein feines Dessert. Hier treffe ich per Zufall mit Jeanette Villiger der wohl grösste Fan meines Blogs. Wir freuen uns beide riesig über das Wiedersehen. Auch sie genießt zusammen mit ihrem Begleiter diesen wundervollen Tag.
Nach dem Dessert ist vor dem Dessert – könnte man in unserem Fall meinen. Denn jetzt folgt der ultimative Trail zum Gätterlipass runter.
Dieser ist Silvan und mir bereits von der Exklusiven Rigi Biketour bekannt. Zuerst noch flowig über die Wiese und im Wald dann knifflig und steil über Wurzeln und Treppen.
Je nach Fahrtechnik kann mehr oder weniger gefahren werden. Spaß haben aber alle dabei!
Beim Gätterlipass lassen wir einen weiteren Restaurantbesuch aus und stürzen uns direkt in die Abfahrt nach Lauerz.
Diese ist im oberen Teil extrem flowig und führt auf der nationalen Bikeroute Nr. 2 Panoramabike entlang.
Der Trail ist eine Flowautobahn erster Güte und macht uns ebenfalls grossen Spass. Nur ist er leider etwas gar kurz und schon bald stehen wir auf der Strasse. Eine unmittelbare Fortsetzung ist gerade keine in Sicht und so fakeln wir nicht lange und brausen alles auf Asphalt nach Lauerz runter. Die Müdigkeit ist nun spürbar und wir wollen bei einer vernünftigen Zeit zu Hause sein.
Kurz vor vier Uhr erreichen wir wieder den Startpunkt bei der Bernerhöhe und verladen unsere Bikes. Ich habe noch Platz bei Simon und darf für den Heimweg den Shuttleservice geniessen.
Mit einem Rucksack voller Erlebnisse und Eindrücke kehren wir wieder nach Hause. Das haben wir sicher nicht das letzte Mal gemacht. Jungs, das war ein super Tag mit Euch. Vielen Dank!
Distanz: 70 km / Fahrzeit: 5 h 58 min / Höhenmeter: 2’150 Hm
Grossartig – wunderbare Fotos. Wie immer!
Danke Heinz!!
Toller Bericht 🙂
Ein herzliches Dankeschön an einen weiteren jungfräulichen Kommentator! 🙂
Fantastisch Chregu. Konnte ja leider dieses Jahr nicht mit, aber wir müssen das nächstes Jahr wiederholen.
Vielen Dank Benno. Das nächste Jahr bist Du selbstverständlich mit dabei!
coole aktion, die bilder des sonnenaufganges über dem nebelmeer sind einfach traumhaft schön 8)
ihr habt meinen grösssten respekt, ich als morgenpussy würde sowas wohl kaum überleben.
Hallo Sven, ja da hat sich das frühe Aufstehen definitiv gelohnt. Danach weiss man immer, wieso man solche Aktionen gemacht – weil es einfach einmalig war!
Sven, wenn Du wüsstest was Du so an einem morgen früh auf einer Biketour alles siehst und hörst und riechst ;-).
Ohhh, wunderschön. Sowas habe ich noch nie gemacht. Da bin ich wohl ein richtiges Weichei 🙂 Wäre aber sicher ein unvergessliches Erlebnis. Mal schauen, man kann sich solche Tips ja ins Ideenbuch schreiben.
Ach Rotscher, sobald Du mal wach und auf dem Bike am strampeln bist, ist die Müdigkeit weg…:-) Braucht in der Nacht ein wenig Überwindung doch es lohnt sich alleweil. Kann ich jedem mal empfehlen!
Toller Bericht und wunderschöne Fotos. Was für ein Nebelmeer! Manchmal würde man sich wünschen, dass alle Schweizer wissen würden, wie schöne Plätze wir hier in der Schweiz haben. Viele fliegen für ähnliches leider um die halbe Welt.
Liebe Grüsse Paul
Hallo Paul,
Da hast Du sowas von Recht. Die Schweiz ist wunderschön und wir haben die herrlichsten Landschaften und Berge quasi vor unserer Haustür.
Liebe Grüsse, Chregu
Hallo Chregu
Danke für deinen super Beitrag. Deine Schilderung sowie die tollen Bilder ermutigen mich, dieses Jahr die Rigi unter die Räder zu nehmen.
Danke und alles Gute
Hallo chregu
Das ist sieht ja ganz vielversprechend aus. Wie lange hast du nur für den Aufstieg von der Bärnerhöhe bis Rigi Kulm gebraucht? Reine Fahrzeit. Danke für deine Info. Gruss aeschli_
Hallo Aeschli
Wir fuhren kurz vor fünf auf der Bernerhöchi los und ich war um 7.10 Uhr oben. So wird meine reine Fahrzeit ein paar Minuten unter 2 Stunden gewesen sein, da wir noch bei der Bahnstation Fruttli eine kurze Pause machten.
Viel Spass beim nachfahren und liebe Grüsse
Chregu