Rhein-Walenseecross, 5. Etappe: Willerzell – Hildisrieden

Und schon ist das Abenteuer Rhein-Walenseecross fast vorbei. Heute geht’s innerhalb der Schlussetappe nach Hause. Mit dem Gottschalkenberg steht noch einmal ein Highlight auf dem Programm.

Ich hoffe nur, dass die Müdigkeit mir keinen Strich durch die bisher gut aufgegangene Rechnung macht. Denn geschlafen habe ich in meiner Unterkunft, dem Landgasthof Schlüssel in Willerzell, nicht besonders viel und gut. Es war sehr ringhörig, dass man auch vom Geschehen in der Gaststube einiges vernahm. Zudem ist das Fumoir gleich beim Treppenhaus und so war der Rauchgeschmack auch im Zimmer riechbar. Fenster öffnen ging nicht, da unterhalb auch geraucht wurde.
So hinterlässt dieses Hotel bei mir einen faden Beigeschmack – im wahrsten Sinne des Wortes. Eigentlich schade, denn das Personal war sehr freundlich und das Essen war am Abend sowie beim Frühstück sehr gut. Trotzdem würde ich das nächste Mal die 15 Minuten Fahrt bis Einsiedeln noch auf mich nehmen und mir dort ein Hotel suchen. Denn es gibt für mich auf einer mehrtägigen Tour fast nichts wichtigeres als guten Schlaf!

Das Wetter spielt auch heute wieder super mit. Eventuell könnte es gegen Nachmittag ein bisschen Regen geben, doch ich bin eigentlich ganz guter Dinge.

Unmittelbar nach Willerzell folgt mit der Brücke über den Sihlsee ein erster Höhepunkt des Tages.

Kurz danach fahre ich in Einsiedeln am berühmten Kloster vorbei und passiere den rege belebten Dorfkern.

Kurz vor dem Aufstieg zum Chatzestrick erblicke ich die Sommersprungschanzen von Einsiedeln.

Dann geht’s zum ersten Mal heute bergauf. Kurz aber knackig stellt sich mir mit dem Aufstieg zum Chatzestrick die erste Herausforderung des Tages.

Oben dann ein ziemlich cooler Ausblick auf Einsiedeln und auf der anderen Seite aufs Hochmoor Rothenthurm. Dort werd ich jetzt dann gleich durchbiken.

Die Abfahrt zur Äußeren Altmatt ist schnell Geschichte und schon bin ich im Hochmoor unten. Hier ist es dermaßen schön, dass ich teilweise gar nicht weiß, wo ich überall hinschauen soll. Natur pur!

Beim malerischen Bibersteg geht’s wieder bergauf.

Auf Nebenstrassen, Waldwegen und einem kurzen Stück Hauptstrasse erreiche ich schon bald den Raten.

Hier warte ich auf die bekannte Facebook-Bloggerin Jeanette Villiger. Sie hat meine Reise die letzten vier Tage virtuell mitverfolgt und da sie in der Nähe meines jetzigen Standorts wohnt, haben wir uns gestern Abend spontan verabredet um heute ein paar Kilometer zusammen zu fahren.

Ein Begrüßungskaffee im Restaurant Raten muss dann schon noch sein. Sehr zu empfehlen ist der Mandelgipfel, welcher noch leicht warm auf den Tisch kommt!

Danach geht’s weiter. Natürlich gibt es stets viel zu erzählen. Jeanette war vor kurzem in Finale Ligure und schwärmt von diesem tollen Gebiet. Ich kann dagegen halten, mit all dem, was ich die letzten vier Tage erlebt habe.

Der Trail auf dem Gottschalkenberg ist der nächste Anhaltspunkt. Hier fahre ich jetzt bereits zum vierten Mal durch. Das letzte Mal war dies während der exklusiven Biketour im Kanton Zug der Fall.

Doch langweilig wird dieser Trail nie. Die Slickrockpassagen machen jedesmal grosse Freude!

Kaum kommen wir mal kurz aus dem Wald, können wir zum Ägerisee runtergucken. Das Wetter hält sich übrigens weiterhin sehr gut.

Der Trail bleibt gewohnt abwechslungsreich. Flowig über die Wiese und danach mit Rambazamba über die Wurzeln. Einfach toll!

Meine Route würde ab dem Weiler Fürschwand nach Ägeri führen und danach durch die Höllgrotten nach Baar. Doch Jeanette meint, wir sollten unbedingt beim Kloster Gubel vorbei. Die Aussicht dort sei die Wucht.
Kaum dort angekommen stelle ich fest, dass meine Begleitung definitiv nicht zu viel versprochen hat!

Das coolste an der Aussicht ist der Umstand, dass ich nach Hause sehe. Wenn man weiß wo, ist Hildisrieden sehr gut zu erkennen. Da kommen sogar ein klein bisschen Emotionen auf… es ist nicht mehr weit bis nach Hause!

Trailig geht es danach weiter bis zur Brücke oberhalb des Wasserkraftwerkes Lorzentobel.

Danach entschließen wir uns aufgrund unsicherer Wetterlage auf der Strasse nach Baar runter zu düsen. Weiter geht es gemütlich der Lorze entlang.

In Lindencham kennt meine Begleitung noch eine Bäckerei, bei welcher wir einen kurzen Zobighalt machen. Etwas später sind wir dann in Sins. Dort trennen sich unsere Wege wieder. Während Jeanette links der Reuss entlang nach Hause radelt, fahre ich gerade aus weiter in Richtung Seetal.
So nutze ich diese Gelegenheit hier nochmals, um Jeanette für die Begleitung zu danken. Auch ein Dankeschön für die Routenwahl. Die Abfahrt über das Kloster Gubel war ziemlich cool. Toll, dass es sich so kurzfristig ergab, dass wir ein paar Kilometer meiner Tour zusammen fahren konnten.

Das Wetter scheint nun doch zu halten und so entschliesse ich mich von Abtwil über den Widacker zu fahren. Dies ist ein kleiner Aufstieg abseits des Verkehrs. Danach geht’s rassig nach Hochdorf runter.

Und dann sind es nur noch rund 250 Hm bis nach Hildisrieden rauf.

Kurz vor der Römerswil blicke ich nochmals zurück und lasse die letzten fünf Tage kurz Revue passieren.

Ein paar Minuten später komme ich gesund und munter wieder zu Hause an.

Diese Schlussetappe heute war definitiv ein würdiger Abschluss von fünf äußerst erlebnisreichen Tagen. Zu guter Letzt kann ich einfach nur dankbar sein, dass ich die Möglichkeit habe, den Rucksack anzuschnallen, aufs Bike zu steigen und einfach mal loszufahren.
Ich bin dankbar, dass ich die Möglichkeit habe, an einem verregneten Sonntag mit dem Zug nach Andermatt zu gehen um dann einfach mal über den Oberalppass zu radeln um zu schauen wie weit ich komme. Das nenne ich Freiheit!!!

Der Vorhang fällt – Ende…

 

Distanz: 66 km / Fahrzeit: 4 h 52 min / Höhenmeter: 1’100 Hm

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Kurzbericht auf Facebook

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5 Gedanken zu „Rhein-Walenseecross, 5. Etappe: Willerzell – Hildisrieden

  1. Sali Chregu, auf dem Balkon bei einem feinem Schnäpsli, lese ich deine zwei letzten Berichte. – Gott sie Dank nicht mehr mörderisch:):)!
    Wünsche dir eine schöne Woche, lieber Gruss usem Heimeli

  2. Schöne Beiträge Chregu!
    Ich spüre es auch immer wieder, wie sehr es Freiheit ist, mit dem Bike unterwegs zu sein. Wenn man mit offenen Augen und Ohren durch die Gegend radelt, kann man mega viel erleben. Dies schon auf einer eintägigen Biketour oder sogar einer Hausrunde. Mit dem Rucksack unterwegs zu sein, ist nochmals eine spezielle Sache. Das sollte ich eigentlich auch öfters unternehmen.
    Geniesse es weiterhin, auf dem Sattel sitzen zu können …..
    Beste Grüsse, ROTSCHER

    • Ich danke Dir Rotscher. Du hast recht, auch auf einer kurzen Feierabendrunde gibt es immer was zu entdecken. Und mit dem Rucksack zu reisen, ist halt einfach genial, da man so viel sieht und weit rum kommt!

  3. Hallo Chregu,
    bin zufällig auf deinen Blog gestoßen und habe die Passage mit der Übernachtung im Landgasthof Schlüssel in Willerzell gelesen…das kann schon nerven! Ich hatte ein gegenteiliges Erlebnis in einem der DolceVita Hotels http://www.dolcevitahotels.com in Südtirol, die Übernachtung und vor allem das Wellness Angebot hat mich so sehr überrascht, dass ich am nächsten Tag gar nicht mehr weiter wollte. Das kann ich echt nur empfehlen!
    Viele Grüße,
    Johannes

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