Lago di Lugano Umrundung, 1. Etappe: Lugano – Brusimpiano

Wie die letzten beiden Jahre hatte ich auch dieses Mal Ende April eine Woche Ferien. Dass ich da eine mehrtägige Tour machen möchte, war schon lange klar. Eine handvoll Ideen schwirrten im Vorfeld in meinem Kopf herum: Jura, Seeland, Bodensee,… schliesslich entschied ich mich aufgrund der sehr guten Wettervorhersagen und dem noch vorhandenen Schnee in den mittleren Lagen der Alpennordseite für eine Umrundung des Lago di Lugano.

In der näheren Umgebung des Luganersees war ich vor zwei Jahren schon, als ich den Lago Maggiore umrundete. Die endlos scheinenden Landschaften, gepaart mit dem tiefen Blau des Sees werden mir wohl auf ewig in Erinnerung bleiben. Sowieso finde ich all diese Seen im Grenzgebiet Tessin/Italien einfach wunderschön. Das südliche Flair an den Ufern und links und rechts gehts steil die Berge hinauf; das übt bei jedem Besuch eine spezielle Faszination auf mich aus. Verbunden mit dem geschichtlichen Hintergrund der Cadornalinie ist dies für mich eine perfekte Gegend für einen Frühlingscross. Nach dem Lago Maggiore folgt nun also der nächste im Bunde. Auf zur Umrundung des Lago di Lugano!

So geht es an einem Samstagnachmittag am Bahnhof Luzern mit der Anreise nach Lugano los.

Kurz vor fünf Uhr schwinge ich mich in den Sattel und starte mein neuestes Abenteuer. Die kommenden Tage soll es warm, ja sogar heiss werden. Die Aussichten sind super und meine Vorfreude entsprechend gross.

Knappe 20 Kilometer möchte ich heute zum warm werden zurück legen. Bis nach Brusimpiano soll es gehen. Die entsprechende Unterkunft habe ich bereits gebucht. So verlasse ich das verkehrsreiche Lugano rasch und radle gemütlich dem Lago di Muzzano entlang bis nach Viglio.

Gleich nach dem Dorf erwartet mich der erste Trail des Trips. Klein aber fein!

Auf Radwegen entlang halte ich mich stets am Ufer des Sees. Die Stimmung an diesem Samstagabend ist wunderbar!

An der Promenade im schmucken Caslano werden bereits die ersten Pizzen bestellt. Schon bald gibt’s auch für mich was zu essen.

Zuerst aber noch eine kleine Schlaufe durch die engen Gassen von Caslano. Hier würde es sich auch aushalten lassen.

Doch es warten noch ein paar Kilometer auf mich. In Ponte Tresa überquere ich die Grenze und bin nun, wenn alles nach Plan läuft, die nächsten rund eineinhalb Tage in Italien.
Falls aber nicht, würde nicht gleich die Bikewelt untergehen. Denn wie immer buche ich spontan und schaue, wie weit ich komme. Natürlich habe ich, wie oben schon erwähnt, einen Plan. Doch ich nehme es wie’s kommt und bin dadurch sehr flexibel. Alleine und dies in der Zwischensaison findet man immer irgendwo ein Zimmer.

In Lavena markiert der See die Landesgrenze. Und diese ist hier nur gute 100 Meter breit. Da könnte man problemlos mal kurz in die Schweiz rüberschwimmen. Bei meiner Anwesenheit kommt niemand auf diese Idee und ob das kontrolliert wird, erschließt sich mir auch nicht. Vielleicht ist aber auch einfach der See zu kalt. Aber der Gedanke hat was witziges…
Der Hügel auf der schweizer Seite ist übrigens der Monte Caslano. War noch nie dort oben mit dem Bike, soll aber glaub nicht so übel sein.

Auf der italienischen Seite wird fleissig Kanu und Böötchen gefahren. Es sieht so aus, als ob man genau darauf acht gibt, nicht die Grenze zu überqueren.

Links die Schweiz und rechts Italien

Weit ist es jetzt nicht mehr und um etwa sechs Uhr erreiche ich meine heutige Unterkunft, das Hotel Caroline in Brusimpiano.

Mein Zimmer ist nicht allzu gross doch für eine Nacht reicht es vollkommen aus.

Dafür habe ich eine herrliche Aussicht auf den See und die umliegenden Berge!

Eine Pizzeria gibt es in Brusimpiano nicht (oder ich hab sie zumindest nicht gefunden). Doch das örtliche Steakhouse ist mehr als ein valabler Ersatz und ich komme zum ersten sehr leckeren Abendessen dieser Seeumrundung.

Ein kurzer Verdauungsspaziergang der Küste entlang und durch die schmalen Gassen des Dorfkerns muss dann schon noch sein.

Danach geht es müde aber äusserst zufrieden ins Bett. Ein sehr schöner und gemütlicher Auftakt war das heute. Morgen geht es dann richtig los mit einem langen Aufstieg und (hoffentlich) coolen Trails. Auf jeden Fall wird morgen jeder einzelne Meter Neuland sein. Da freu ich mich drauf!

Distanz: 17 km / Fahrzeit: 1 Stunde / Höhenmeter: 50 Hm

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2 Gedanken zu „Lago di Lugano Umrundung, 1. Etappe: Lugano – Brusimpiano

  1. Hoi Chregu, deine faszination für das südliche flair, die tiefblauen seen und steilen berge an den ufern kann ich absolut nachvollziehen, darum zieht es auch mich immer wieder ins tessin. Von den beiden schweizer seen hat es mir vor allem der Lago di Maggiore angetan, ich liebe die raue gegend an dessen steilufern und seitentälern.

    • Ja es hat einfach was ganz spezielles, dieses Gebiet dort unten. Mir persönlich hat der Luganersee einen Tick besser gefallen. Kann nicht mal genau sagen warum. Vielleicht weil er verzweigter als der Maggiore ist und die Lage etwas zentraler. Man ist rasch auch am Comersee drüben, was ich während der 5. Etappe (Bericht folgt) auch ausnutzte. Zudem habe ich die Möglichkeiten zum biken als etwas besser empfunden. Aber würde auch jederzeit wieder an den Maggiore gehen.

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