Arnisee Extended, 08.05.2014

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Der Arnisee liegt oberhalb Intschi im Kanton Uri. Er ist in wenigen Minuten mit einer Seilbahn erreichbar. Beliebt ist er nicht nur bei Familien und Wanderern, sondern auch bei Bikern. Die Bahn nimmt Fahrräder mit, es gibt aber auch eine Strasse, auf welcher man rauffahren kann. Und genau diese Variante wählte ich für meinen ersten Ausflug zum Arnisee.

Da ich die Tour aber noch etwas verlängern wollte, entschied ich mich, in Andermatt zu starten. So fuhr ich mit dem Auto bis Flüelen und stieg dort in den Zug. Oben in Andermatt war es ordentlich frisch. Also schnell die Kleider angezogen und ab aufs Bike.

Die Schöllenen gleicht momentan einer grossen Baustelle. Der erste Tunnel nach Andermatt ist gesperrt und die Autos müssen durch den Bahntunnel fahren. Die Bahn fährt momentan nicht, es verkehren Ersatzbusse. So suchte ich mir einen etwas angenehmeren Weg bis zur Teufelsbrücke. Von dort würde ich dann eh den Wanderweg nehmen. Also dann gleich mal nach der Kaserne rechts abgebogen auf den Wanderweg. Dieser geht über dem Strassentunnel, dem sogenannten Urnerloch, entlang. Ich komme problemlos durch, bis mir eine enge Wendeltreppe den Weg versperren möchte. Ein Bauarbeiter ruft mir lachend zu, er wolle jetzt aber sehen, wie ich da diese Treppe runter fahre.

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Ich überlege mir kurz umzukehren. Der Arbeiter meint aber, der Durchgang ist grundsätzlich möglich, es sei halt einfach jetzt hier diese Wendeltreppe zu passieren. Ich spiele noch mit dem Gedanken, das Vorderrad abzunehmen, denn auf die enge Strasse habe ich null Bock. Schlussendlich geht’s ganz einfach, indem ich den Lenker in der Hand und das Bike aufs Hinterrad nehme. So komme ich ganz gut durch. Unten schauen mich die Arbeiter ziemlich verdutzt an. Ist der jetzt wirklich mit dem Bike da runter gekommen? Im Nachhinein war alles halb so wild.

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Weiter gings wieder im Normalmodus. Den Trail die Schöllenen runter kenne ich schon von der Maighelspasstour. Einfach spektakulär, diese Schlucht. Technisch nichts besonderes, mit Ausnahme der Passage vor der Häderlisbrücke.

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Angekommen in Göschenen nehme ich mir den Wanderweg bis nach Wiler vor. Ein Abschnitt, den ich bis anhin noch nie gefahren bin.

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Immer wieder begegnet man der Autobahn und der Bahnlinie. Sie sind omnipräsent im Tal. Der Weg ist mal auf der linken Reussseite, dann wieder auf der rechten. Technische Sachen, bis auf ein paar Treppenpassagen, hat es keine. Doch man kriegt einen eindrücklichen Eindruck von diesem engen Tal. Die Reuss, die Autobahn, die Hauptstrasse und die Eisenbahn – alles muss irgendwie Platz haben.

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Nach etwa eineinhalb Stunden nach dem Start in Andermatt lege ich in Intschi einen ersten Sandwichstop ein.

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Dort beginnt gleich der Aufstieg zum Arnisee. Dieser ist mit Bikewegweisern durchgehend markiert. Auch die abschliessende Abfahrt ist offizieller Bikeweg.

200 Höhenmeter nach Beginn des Aufstiegs erreicht man das idyllische Gurtnellen Dorf.

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Nach und nach gewinne ich an Höhe und schon bald wird aus Teer eine gut fahrbare Schotterstrasse. Die Aussicht auf die noch verschneiten Berge ist herrlich. Auch ist es angenehm warm.

Blick ins Maderanertal

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Die Heissigegg ist der höchste Punkt der Tour und liegt auf 1’411m. Von dort ist es nicht mehr weit bis zum See.
Jetzt nur noch leicht bergab durch die schmucken Häuser von Hinter Arni…

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…und schon bin ich da. Auf verschiedenen Internetseiten ist zu lesen, wie schön der Arnisee ist, ein naturelles Kleinod, schon fast paradiesisch… und diese Attribute kommen diesem Flecken Erde ziemlich nahe.

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Ich nehme erst mal ein längeres Timeout und geniesse die Ruhe und die herrliche Natur.

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Auch wenn die Bahn noch Winterpause hat, sind einige Wanderer und Spaziergänger unterwegs.

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Nachdem mein Magen wieder voll ist, klicke ich mich in die Pedale rein und weiter gehts. Ich bin natürlich sehr gespannt auf die Abfahrt nach Intschi runter. Ruppig und steil sei sie, habe ich auf ein paar Seiten im Internet gelesen. Na dann mal los.

Um zum Downhilltrail zu gelangen, muss man ein kurzes Stück die gleiche Strecke zurück fahren bis Rinderstafel. Dort ist auch ein Bikewegweiser, welcher einem der Weg weist.

Die ersten paar Meter sind noch etwas breit, werden wohl als Zubringen zu den verschiedenen Hütten und Höfe genutzt.

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Doch noch bevor ich in den Wald eintauche, wird’s schmäler. Sieht doch super aus.

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Kaum in den Bäumen drin, folgt eine kurze Umleitung. Ein Stück des Originalwegs ist gesperrt. Kein Problem, denn diese Umleitung verlangt gleich mal mein ganzes technisches önnen. Cool, so kanns weitergehen.

Aber kaum wieder auf der richtigen Route drauf wird der Weg sehr flowig.

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Zudem auch sehr breit. Obwohl es eine Spur technischer und auch schmäler sein dürfte, bereitet mir der Trail trotzdem Freude. So werden halt die Bremsen nicht ganz so beansprucht wie auch schon.

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Flow pur! Dementsprechend zügig voran komme ich.

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Jammern will ich auf keinen Fall. Der Trail war sehr schön und machte Spass. Aber wenn man von ruppig und steil liest, erwartet man halt was Anderes. Trotzdem klar besser, als irgendwelche Pfade, auf denen man die Hälfte und mehr runter schiebt.

Von Intschi brause ich die Strasse runter nach Amsteg. Von dort dann wieder der Reuss entlang bis nach Flüelen. Zum Glück habe ich kaum Gegenwind, das kann in diesem Tal auch ganz anders sein.

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In Flüelen fahre ich gleich bis zum Bistro, welches unmittelbar neben dem Hafen liegt. So gibt es zum Abschluss ein feines Glace. Eine sehr schöne Tour ist zu Ende. Trotz der nicht ganz so spektakulären Abfahrt werde ich dem sehr schönen Arnisee ganz bestimmt wieder mal eine Besuch abstatten.

Distanz: 48 km / Fahrzeit: 3 h 51 min / Höhenmeter: 800 Hm.

Download file: Arnisee.gpx

3 Gedanken zu „Arnisee Extended, 08.05.2014

  1. Hoi Chregu gratuliere schöne Fotos interessane Tour. Ich war letzter Zeit im Val Colla unterwegs vor 4 Wochen auf den San Lucio (oberhalb Bogno ist (war) der Weg vollständig abgerutscht ca 30m) bei der Alpe Corte di Certara wahr Schluss zuviel Schnee. Letzten Sonntag wiederholte ich die Tour der Schnee ist bis auf einige passierbare Flecken weg. Gestern wahr der Mt. Bar an der Reihe mit einer Abfahrt (ca. 6 km) nach Signora mit viel Flow und einigen technischen Passagen, ich kam mit einem gossen Grinsem wieder in Lugano an.

  2. Hallo Chrigu
    Ich verfolgen immer wieder deine Biketouren auf deinem Block. Freut mich, dass du auch mal wieder in meine Heimat den Kanton Uri biken warst. War ja nicht das erstemal!
    Übrigens, dein Sandwichstopp hast du nicht in Intschi sondern in Gurtnellen gemacht:)
    Super Bericht und wie immer tolle Fotos.

    Ich wünsche dir und deinen Bikekollegen eine schöne und unfallfreie Saison.

    Bruno

  3. Die Kurzversion, sprich die Offizielle von Mountainbikeland Schweiz hab ich diesen Sommer abgefahren. Sehr schöne Tour. Der See ist sehr schön und es hatte fast keine Wanderer oder Touristen. Wohl weils keine „Beiz“ gibt. Im Alphüttli konnt ich dann trotzdem ein Käseplättli bestellen. Nach dem anstrengenden Aufstieg war eine Mahlzeit auch dringend nötig.

    Der Downhill fand ich ziemlich cool. Steine und hauptsächlich Wurzeln. 120mm Federweg kamen da schon an die Grenzen. Auch hatts mir zweimal die Kette rausgehauen. Vom Arnisee durchgehend bis runter Trail vom Feinsten. Gross auf Kurvenfahrten musste jedoch verzichtet werden. Es geht pfeiffengerade runter. Tour ist Landschaftlich extrem zu empfehlen.

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