Einen wunderschönen guten Morgen aus Kreuzlingen. Heute trennen sich die Wege meiner Eltern und mir. Die beiden haben sich entschieden, die Heimreise anzutreten. Nicht, weil es irgendein Problem gab, sondern weil sie nach fünf Etappen genug haben und sich nun auf ein paar velofreie Tage freuen.
Ich begleite die beiden noch zum Bahnhof Kreuzlingen und dann heisst es Abschied nehmen. Sie steigen in die Eisenbahn und ich bin ab sofort alleine unterwegs. Das fühlt sich die ersten paar Meter ein bisschen speziell an und ich brauche einen Moment, um mich an den Alleingang zu gewöhnen. Ich habe aber weiterhin Lust zu fahren und fühle mich auch genug fit.
Die Unterkunft in Konstanz habe ich bereits gebucht. Ich war noch nie dort und möchte mir die Möglichkeit, diese Stadt anzusehen, nicht entgehen lassen. Obwohl Kreuzlingen und Konstanz Nachbargemeinden sind und die beiden Unterkünfte nur ein paar Minuten auseinander liegen, soll es heute schon noch ein paar Kilometer geben.
Auf die Insel Reichenau könnte ich doch. Auch dort war ich noch nie. Mal sehen, ich fahr einfach mal los.
Ich verlasse Konstanz nordwärts Richtung Litzelstetten. Das Radwegnetz ist toll hier.
Es ist etwas trüb, sieht stark nach Regen aus. Daher kommt mir die kürzere Runde heute gerade recht.
In Wallhausen verlasse ich den Bodensee-Radweg und fahre nach Dettingen rauf. Gibt also noch ein paar Höhenmeter heute. Zudem vermag die Sonne etwas durchzudrücken.
Über verkehrsarme Nebenstrassen erreiche ich Hegne – wieder am Bodensee gelegen. In Lindenbühl beginnt die Überfahrt zur Insel Reichenau.
Die Insel macht einen ruhigen Eindruck. Irgendwelche touristische Attraktionen gibt es hier nicht (oder mir entgingen sie). Die Insel glänzt mit Weinbergen, Gemüsefeldern und weitreichenden Blicken über den See. Mir gefällt diese entspannte Atmosphäre hier. Vielleicht ist es aber auch so ruhig wegen dem Wetter. Unterwegs ist kaum jemand.
Ich schaffe es gerade noch ins Restaurant Mein Inselglück bevor der Regen einsetzt. Also gerade nochmal (Insel-) Glück gehabt. Das Menu besteht aus Schweinefilet und Spätzle. Das tut nicht nur gut, ist es auch!
In voller Regenmontur radle ich nach dem feinen Mahl wieder zurück aufs Festland. Ich entscheide mich dann, keine weiteren Zusatzschlaufen mehr zu fahren und halte direkt auf Konstanz zu. Mein Zimmer im Hotel Graf Zeppelin (nächstes Bild unten) ist bei meiner Ankunft um zwei Uhr schon bezugsbereit.
Die warme Dusche tut gut und bei leichtem Regen mache ich mich auf zu einem ersten Stadtspaziergang.
Die Altstadt ist sehr schön. Es gibt viele enge Gassen mit historischen Gebäuden zu entdecken. Toll hier!
Am Abend gibt es eine feine Pizza.
Eigentlich bin ich noch satt von der Pizza. Doch während meinem Verdauungsspaziergang laufe ich an der Eisbar vorbei. Hier kann man sich sein Eis selber zusammenstellen. Mit diversen Toppings, Früchten und Saucen kann man sein Gelati nach Belieben garnieren. Für ein Schleckmaul wie mich ein wahres Paradies.
So findet ein gemütlicher und schöner Tag seinen Abschluss. Morgen fahre ich weiter dem Rhein entlang. Die Sonne soll auch wieder scheinen.
Einen genauen Plan gibt es noch nicht, doch ich liebäugle damit, die Rheinroute komplett bis Basel zu machen und dann bis nach Hause zu radeln. Mal sehen, wo es mich noch hinzieht.
Distanz: 49 km / Fahrzeit: 3 h / Höhenmeter: 350 hm