Alta Rezia Cross 2022, 3. Etappe: Lago di Cancano – Livigno

Weiter geht’s mit der dritten Etappe unseres Alta Rezia Cross. Wir haben gut geschlafen im Rifugio Val Fraele. Das Frühstück ist eher einfach gestrickt, aber es gibt mehr als genug. Voller Vorfreude starten wir zur 3. Etappe.

Das Wetter ist heute etwas trüb, aber es sollte trocken bleiben. Der Biketag beginnt gleich mit einem steilen Anstieg zur Casine di Trela. Der Weg ist so steil, dass er für mich zur echten Herausforderung wird. Während Gaby und Reto mit ihren E-Bikes hier klar im Vorteil sind, kämpfe ich mich mit Rotkäppchen Meter um Meter nach oben. Ich kann den Anstieg gerade so fahren – steiler dürfte es nicht mehr sein.

Da kommt mir der Gegenverkehr, den wir zu einer kurzen Pause nutzen, gerade recht.

Trotz des steilen Anstiegs sind wir drei glücklich über die Zeit, die wir zusammen verbringen dürfen.

Und dann passiert es: Kaum passe ich einmal nicht auf, klaut mir Reto mein Rotkäppchen. Will er den Rest der Strecke tatsächlich ohne motorisierte Hilfe bewältigen?

Schlussendlich steigt jeder wieder auf seinen eigenen Drahtesel. Die letzten Meter zur Alp sind flach und wir rollen aus der engen Schlucht raus.

Innert Sekunden öffnet sich das Tal.

Nach den Casine di Trela folgt ein weiterer Aufstieg, dieses Mal auf einem Trail. Der Beginn ist eine steile Rampe, die volle Konzentration und Kraft fordert. Für mich erneut grenzwertig doch erneut gerade so fahrbar.
Und siehe da, auch Reto fährt auf dem letzten Zacken. Die engen Kurven bergauf fordern den gestandenen E-Biker. Gerade hier ist er wohl froh, wieder auf seinem gewohnten Rad unterwegs zu sein.

Ist diese Rampe überwunden, wird es rasch einfacher. In einem leichten Bergauf schlängelt sich der Trail nach oben. Sehr schön zu fahren.

Am Trelapass angekommen, gönnen wir uns eine kurze Pause und genießen die alpine Kulisse, bevor es wieder runter geht.

Die Abfahrt ins Tal ist ein absolutes Highlight. Der Trail ist ein Flowtraum erster Güte und wir können es so richtig krachen lassen. Meine beiden Begleiter sind hell begeistert – ich natürlich auch!

Fotos von der Abfahrt gibt es nicht viele. Wir waren zu beschäftigt, den Trail zu geniessen. Unten im Tal entscheiden wir uns spontan, den direkten Weg via Strasse nach Livigno zu gehen. Gaby und Reto würden es bevorzugen, am Nachmittag im Hotel ein bisschen bädelen zu gehen. Ihr Wunsch ist mir Befehl und ich habe für mich bereits schon eine Idee, wie ich die zweite Tageshälfte verbringen werde.

Erstmal aber die Strasse rauf zum Passo d‘ Eira und auch gleich die Strasse runter nach Livigno. Der Park lächelt uns noch an, doch wir ziehen durch direkt ins Dorfzentrum. Dort kehren wir zum Mittagessen ins Bivio Bistro ein. Zum Dessert gibt es einen leckeren Cheesecake.

Unsere Unterkunft die kommende Nacht ist das Hotel Crosal. Diese liegt gleich neben dem Bivio. Wir werden freundlich empfangen und können bereits einchecken.

Während Gaby und Reto nun also die Wellnessanlagen im Hotel auskundschaften, lasse ich mich mit Rotkäppchen mit der Carosello-Bahn raufshutteln.

Es ist ruhig hier oben – und auch trüb und kühl. Logisch, dass ausser mir kaum jemand hier ist.

Die Trails werd ich wohl für mich alleine haben. Ich möchte mir den „Coast to Coast“ anschauen.

Partenza, partenza!

Ultraflowig, viele Sprünge – Oh ja!!!!

Das macht mächtig Laune, genau so habe ich mir das vorgestellt! Bei einer Abzweigung habe ich erneut die Qual der Wahl. Ich folge nun dem „H-Dream“

Es wird einen Ticken steiler, der Flow bleibt. Auch dieser Trail ist einfach nur geil!!

Die Ausblicke auf den Lago di Livigno und das Dorf sind fantastisch. Die Sicht ist ganz passabel – trotz grauem Himmel.

Zum Abschluss halte ich auf die „Blueberry-Line“. Und ganz alleine bin ich doch nicht.

Viele Kurven und Sprünge sind das Merkmal dieses Trails. Ein toller Abschluss dieses Nachmittags.

Eine zweite Gondelfahrt nach oben wäre zeitlich problemlos möglich. Und Trails gibt es genug für einen ganzen Tag. Ich entscheide mich dann aber auch für das Wellnessprogramm und treffe meine beiden Freunde im Spabereich des Hotels an.

Während dem Abendessen lassen wir den heutigen Tag Revue passieren. Auch wenn die Etappe nicht allzu lang war, haben wir wieder viel gesehen, erlebt und sind uns einig: Es war ein weiterer unvergesslicher Tag auf dieser Tour.

Ach ja, es gab Pizza und zum Dessert ein weiterer leckerer Cheesecake.

Rifugio Val Fraele – Livigno:
Distanz: 22 km / Fahrzeit: 1 h 53 min / Höhenmeter: 650 hm

Carosello 3000 Trails:
12 km / Fahrzeit: 45 min / Downhillmeter: 800 hm

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