Endlich ist es mal wieder soweit. Ich bin auf einer Tour mit Lukas Stöckli. Seit einer gefühlten Ewigkeit haben wir uns nicht mehr gesehen. Die Idee dazu hatte mein Freund Benno, mit dem ich schon zweimal beim Swiss Epic war und auch sonst schon viel mit ihm zusammen erlebt habe. Er möchte diese Tour einem Verwandten seiner Frau, Kevin, schenken und ich könne doch auch mitkommen. Gesagt, getan!
Wir treffen uns in Oberdorf bei Luki wo wir unsere Fatbikes auf die Autos aufladen. Danach fahren wir die Glaubenbergpaßstrasse rauf bis zum Langis. Nach einem kurzen Briefing von Luki startet die Warm-Up Runde.
Der Start ist angenehm. Wir fahren die verschneite Paßstrasse rauf. Perfekt um ein erstes Gefühl für die breiteren Reifen und den weissen Untergrund zu kriegen.
Wir fahren immer weiter rauf und die Strasse ist je länger je weniger präpariert.
Das braucht schon ganz gut Kraft hier rauf.
Aber wir kommen gut voran, auch Benno. Er hat es doch tatsächlich gewagt und sich bei Luki ein E-Fatbike gemietet. Das hätte mein Stolz nicht zu gelassen. Natürlich bin ich ohne Motor unterwegs. Diesen Tag werde ich mir im Kalender rot anstreichen.
Bei erreichen der Seewenegg machen wir eine kurze Pause. Danach geht’s auf einem tief verschneiten Trail wieder runter.
Es ist jetzt ein ganz anderes Fahren als noch vorher beim Uphill. Und es ist auch anders, als beim normalen biken. Einfach laufen lassen, nur ein Minimum an Luftdruck und die breiten Pneus erledigen den Rest. Dann geht es schon irgendwie.
Macht auf jeden Fall schon mal Laune.
Auch Kevin hat Spass!
Auch Benno weiss das Weiss zu schätzen.
Wir rauschen durch die verschneite Landschaft. Herrliche Szenerie!
Hoppla, was ist denn da passiert Benno?
Ein Sturz ist schnell geschehen im Schnee. Ich glaube, dass es jeden mindestens einmal hinlegt. Gehört irgendwie zum fatbiken dazu. Und die Landung ist ja weich. Also aufstehen und weiter geht’s.
Etwas später komme ich in den Genuss einer einzigartigen Situation. Ich habe Luki hinter mir und er kann mich nicht überholen. Und zulassen würde ich das sowieso nicht. Nein, auf gar keinen Fall :-).
Wunderschön zieht sich der Schneetrail durch die Waldlandschaft.
Nach erneuter Ankunft beim Langis instruiert uns Luki über den weiteren Verlauf des Abends. Eine Vollmondtour ist grundsätzlich angekündigt. Und natürlich haben wir heute auch Vollmond. Nur die dichte Wolkendecke wird uns den Effekt des Vollmonds leider verwehren. Aber die Bedingungen sind ansonsten sehr gut. Es nahezu windstill und Niederschlag ist keiner angesagt.
So starten wir zur zweiten Hälfte unserer Fatbiketour. Der Beginn führt uns einem Bergbach entlang.
Etwas später beginnt der Aufstieg zum Gipfel. Das Meiste fahrbar, wenn auch wieder gut fordernd.
Ungefähr bei Aufstiegsmitte ist die Dunkelheit zu fortgeschritten und wir montieren unsere Lichter.
Tolle Bilder bieten sich uns während der blauen Stunde.
Immer weiter rauf und immer weiter in die Dunkelheit rein. Phantastische Szenerie!
Auf dem Gipfel verharren wir kurz und spüren eine tiefe Dankbarkeit, hier oben zu sein. Wir klatschen einander ab und geniessen diesen einzigartigen Moment.
Dann geht es auf die Abfahrt. Luki meint, dass dieser Trail bei schneefreien Bedingungen keinen Sinn mit dem Bike macht. Aber mit der weissen Pracht drauf funktioniert das bestens.
Genau so soll es dann auch sein. Wir surfen mit einem breiten Grinsen über den verschneiten Trail und können kaum glauben, wie geil diese Abfahrt mit dem Fatbike ist.
Wie schon die meiste Zeit bei den Swiss Epics darf ich dem Hinterrad von Benno folgen. Für mich der perfekte Rahmen für eine Abfahrt mit dem Bike – egal ob Sommer oder Winter.
Voller Adrenalin und mit lachenden Gesichtern kommen wir unten im Tal wieder an. Das hat gerockt!! Zu guter Letzt geht es dem gleichen Bergbach entlang wieder zurück zum Langis. Dort wartet schon der Raclettekäse darauf, verspeist zu werden. Gemütlich lassen wir den Abend in einer tollen Runde ausklingen und lassen die vergangenen Stunden Revue passieren.
Gegen Ende des Abends setzt mir Luki noch ein Floh ins Ohr: „Chregu, es gibt da diese eine Tour, die ich im Jahr 2024 wahrscheinlich das letzte Mal machen werde. Da musst Du mitkommen, das ist was für Dich. Wirklich, glaube mir. Das wird der Hammer. Überleg es Dir gut!“
Mit einer Reizüberflutung dieser Fatbiketour und einigen Gedanken des angesprochenen Flohs im Ohr mache ich mich mit Benno und Kevin wieder auf den Heimweg. Mal schauen, was der Sommer 2024 bringen wird – geht ja noch eineinhalb Jahre…
Zu guter Letzt ein grosses Dankeschön an Dich, lieber Luki, den besten Bikeguide der Welt. Es war einmal mehr ein Erlebnis der besonderen Art – so wie immer, wenn ich mit Dir unterwegs sein darf.
Ich freue mich schon auf die nächsten Touren und Abenteuer mit Dir zusammen!
Ein Dank natürlich auch an Benno und Kevin, dass ich mit Euch mitkommen durfte. Danke Benno, dass Du nachgefragt hast. War eine sehr geile Sache! Bis bald wieder.
Distanz: 19 km / Fahrzeit: 2 h 32 min / Höhenmeter: 750 hm