Rhone Cross 2023, 1. Etappe: Oberwald – Brig

„Christian, wir würden sehr gerne noch einmal mit Dir auf Tour gehen. Das war so toll die letzten beiden Male. Du hast doch mal was von der Rhone-Route erzählt. Was meinst Du? Könnten wir dies zusammen machen?“

In etwa so tönte es von meinen Eltern im Vorfeld dieser Tour. Ich konnte es glücklicherweise erneut einrichten und somit stand der dritten gemeinsamen Radtour im Sommer nichts im Wege. Die ersten beiden Male radelten wir ins Seeland und an den Bodensee. Heuer soll es der Rhone und dem Genfersee entlang gehen. Und zwar von Oberwald im Goms bis nach Genf.

Die Anreise mit der Bahn ist etwas beschwerlich. Start in Sursee, dann umsteigen in Luzern, Göschenen und Andermatt. Meine Eltern haben mit ihren Seitentaschen und den schweren E-Bikes jeweils etwas zu kämpfen. Ich unterstütze sie so gut es geht. Mit Rotkäppchen und nur dem Rucksack als Gepäck fällt es mir das Ein- und Aussteigen einiges leichter.

In Oberwald sind wir froh, dass wir nun endlich losradeln können. Die Sonne scheint und gemäss dem Wetterbericht soll es die nächsten Tage genau so bleiben. Das wäre natürlich genial!

Wir werden uns fast komplett an der Rhone Route Nr. 1 halten. Sechs Tage geben wir uns bis Genf. Wie immer wollen wir auch dieses Mal flexibel sein und werden unsere Unterkünfte maximal einen Tag im Voraus buchen.

Die Strecke ist von Beginn an abwechslungsreich. Mal Schotter, mal Asphalt – mal direkt am Fluss, mal etwas oberhalb dessen. Wir fühlen uns super, die Freude ist gross und wir geniessen es, bei diesem Wetter radeln zu können

Im schmucken Dorf Ernen machen wir eine erste längere Pause. Ein richtiger Hingucker dieser Ort.

Nach Ernen führt die Route ins Binntal hinein. Erinnerungen an die vergangenen, epischen Saflischpasstouren kommen auf. Für mich etwas vom besten, was man mit dem Bike machen kann.
Dieser Übergang ist jetzt natürlich kein Thema. Ein bisschen knifflig wird’s aber trotzdem schon bald. Kurz vor dem Tunnel zweigt die Rhone Route rechts in die Schlucht runter. Eine Tafel weist auf die Steilheit des Weges hin. Speziell das letzte Stück vor der Steinbrücke ist etwas ruppig.

Mami ist die Sache nicht ganz geheuer und sie schiebt dieses Stück. Recht hat sie. Papi lässt sich eine solche Challenge normalerweise nicht entgehen und er macht auch dieses Mal keine Ausnahme. In bester Bikemanier meistert er diesen Abschnitt mit Bravour und ist natürlich stolz darauf. Darf er auch!

Ist gut steiler, als es auf den Bildern rüber kommt.

Auf einer schmalen Strasse (das könnte schon fast als Trail durchgehen) fahren wir auf der anderen Seite der Schlucht wieder rauf. Danach haben wir wieder Aussicht aufs Rohnetal. Abwechslungsreich geht die Route weiter.

Im Verlaufe des späteren Nachmittags erreichen wir mit Brig unseren ersten Zielort. Mit dem Aprés-Bike im Brittaniapub (auch hier kommen wieder Erinnerungen an den Saflisch auf) beenden wir diese tolle und bereits erlebnisreiche Etappe. Die Mojitos dort sind definitiv eine Sünde wert.

Unsere Unterkunft ist das Schlosshotel in Brig. Dieses liegt oberhalb der Altstadt gleich neben dem Stockalperpalast. Grundsätzlich checkt man hier selber ein, doch dies klappt nicht auf anhieb. Zufälligerweise kommt gerade der Chef des Hauses um die Ecke und öffnet uns freundlich die Tür.

Am Abend essen wir ein leckeres Cordonbleu und lassen den ersten Tag des Trips Revue passieren. Wir haben schon einiges gesehen und erlebt. So kann es gerne weiter gehen die nächsten Tage.

Distanz: 50 km / Fahrzeit: 2 h 42 min / Höhenmeter: 450 hm

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