Zwischendurch an der Fahrtechnik feilen schadet nie. Diese Idee hatte Benno, als er mich anfragte, ob ich denn nicht Lust hätte, mal einen Fahrtechnikkurs bei Lukas Stöckli zu machen. Ich war vor rund zehn Jahren schon mal bei einem Kurs bei Luki. Ewigs her, definitiv Zeit für ein Update!
Wir treffen uns beim Naturalbikepark in Emmetten. Nach einer Vorstellungsrunde und einem Briefing legen wir mit der ersten Übung los. Luki zeigt jeweils vor wie es geht, anschliessend sind wir an der Reihe. Unterstützt wird er heute von Rebecca.
Wir starten mit dem Sandkasten. Dabei gilt es, ohne zu pedalen und nur mit der Bewegung aus der Hüfte raus, diesen rollend und ohne Unterbruch zu bewältigen.
Das klappt bei mir tatsächlich schon im ersten Versuch.
Die Balance zu halten ist die nächste Übung. Fahrend über diese lange, schmale Holzbank ist hier eine zentrale Position entscheidend. Auch wichtig, wo das Auge hinschaut – denn genau dort hin fährt man im Endeffekt. Macht Spass und geht im circa dritten Versuch auch bei mir.
Bevor wir uns final mit dem Versetzen des Hinterrads beschäftigen, widmen wir uns erst der Auslösung dessen. Ohne noch in eine Kurve einzuschlagen, geht es erst mal darum, das Hinterrad anzuheben. Mir fehlt zu Beginn noch der Mut, die Vorderbremse voll zu ziehen und das Rad zu blockieren. Aber nur so geht es. Bei Benno sieht das schon sehr elegant aus.
Auch ich krieg’s dann einige Male hin.
Anschliessend wagen wir uns an einen kurzen Trail mit ein paar Spitzkehren. Hier heben wir wieder das Hinterrad – genau so wie vorher – geben aber mit dem Vorderrad die Richtung vor. So wird das Hinterrad in der Kurve angehoben und versetzt.
Klappt nicht immer gleich gut, aber auch hier sind am Ende klare Fortschritte ersichtlich.
Slalom fahren ist eine weitere Aufgabe, die Luki uns stellt. Hier gilt es zu beachten, das Vorderrad bewusst zu belasten, damit auf Schotterpisten der Grip nicht verloren geht. Erneut wichtig ist die Bewegung aus der Hüfte und die zentrale Position auf dem Bike.
Tanzend schlängeln wir uns um die Markierungen.
Hindernisse überfahren ist der nächste Teil des Kurses. Luki teilt uns mit, dass auf dem Hindernis nicht gebremst werden darf. Man bremst bis circa einen Meter davor und überquert mit dem dann vorhandenen Tempo das Hindernis.
Wir fangen mal human mit einem Palett an und alle überrollen dieses problemlos. Auch für Herrmann kein Problem.
Mit dem zweiten Palett wird’s schon spannender. Luki und Rebecca geben ab dieser Höhe stets Support von der Seite.
Das nächste Level sind die beiden Baumstämme. Zuerst den kleineren.
Dann zeigt uns Luki beim Grösseren, wie es die Profis machen. Wir staunen ab seiner Fahrtechnik und wie elegant er den grösseren Stamm überfährt, ja eigentlich sogar überspringt.
So gut bringen wir es nicht hin, aber mit ein bisschen Mut und den Tipps von Luki klappt auch das.
Jetzt ist es Zeit für die Mittagspause. Die mitgebrachten Speisen werden aufgetischt und wir geniessen das Essen an der warmen Sonne. Eine coole Truppe sind wir, es macht Spass!
Am Nachmittag verlassen wir den Übungsplatz und befahren den Trail. Auf dessen hat es regelmässig Tafeln, bei denen Übungen vorgeschlagen werden, die man genau dort auch machen kann – ähnlich wie bei einem Vitaparcours für die Läufer.
Unter anderem widmen wir uns ausgiebig der Analyse einer Schlüsselstelle. Jede:r gibt seine Idee preis, wie sie/er die Stelle fahren würde. Danach wird versucht, dies in die Praxis umzusetzen.
Ich hänge anfangs einige Male bei einer Wurzel an, die unmittelbar vor dem steilen Teil ist. Es ist immer die gleiche Wurzel. Ich komm da einfach nicht rüber.
Luki gibt mir dann den helfenden Tipp, ich soll es machen, wie beim Sandkasten. „Versuch in der Hüfte und in der Schulter locker zu bleiben und roll einfach drüber“. Und tatsächlich: Schon im nächsten Versuch klappt es, die Wurzel ist bezwungen und ich zirkle auch erfolgreich die Steine runter. Die Freude ist riesig!!
Auch Benno ist gefordert, braucht aber ein paar Versuche weniger. Wie auf den Bildern zu sehen, wählt er eine andere Linie als ich – Beide Möglichkeiten funktionieren.
Spannende Geschichte, so eine Stelle auseinander zu nehmen und die diversen Linien zu besprechen.
Steil bergauf fahren mit einem Absatz drin ist der letzte Posten, den wir eingehend anschauen. Benno meistert die Prüfung mit Bravour, ich schaff’s leider nicht. Aber halb so schlimm.
Abschliessend fahren wir auf dem Trail und der Strasse wieder zurück zum Bikepark. Hier beendet Luki den tollen Kurs. Es war sehr lehrreich und wir wurden alle gefordert. Es konnten alle etwas lernen und diverse Techniken konnten verfeinert werden.
Danke Luki und Rebecca für den intensiven aber tollen und lehrreichen Kurs. Es hat mächtig Spass gemacht. Auch danke Benno für die Initiative. War geil, mit Dir diesen Tag zu verbringen.
Jetzt gilt es, das gelernte umzusetzen. Die Saison kann beginnen!