Bikespirit Colorado/Utah 2024 – Tag 5: Coloradotrail, 1. Etappe

Der erste Morgen im Camp. Die Sonne geht auf, regelmässig nimmt man das Geräusch des sich öffnenden Zeltreissverschlusses war, man kraxelt aus dem Zelt, dehnt und streckt sich, die ersten Sachen werden bereit gemacht für die Tour und dann endlich ruft Dave das magische Wort: „Cooooooooffeeeeeeeeeee!!!!!!“ Das Zeichen für uns, dass es Kaffee gibt und zudem der kalte Teil des Frühstücks bereit steht.

Ich habe mässig geschlafen. War wohl einfach der Umstand mit der ersten Nacht draussen. Da müssen sich die meisten noch etwas dran gewöhnen. Zum Glück hat Ueli bereits das Feuer entfacht, das uns am noch kühlen Morgen etwas aufwärmt.

Die Crew um Rim Tours gibt schon beim ersten Frühstück alles. Nebst Joghurt und Müesli wird auch der Grill angeschmissen und sehr leckere Pancakes gebraten. Ich kann kaum genug von diesen Dingern kriegen.

Als wir die Zelte abräumen, dringt endlich die Sonne durch. Schlagartig wird’s warm.

Dann starten wir zur ersten Etappe des Coloradotrails. Dieser geht von Denver bis nach Durango. Wir werden von hier den letzten Teil des Trails fahren und vier Tage später wieder in Durango sein. Auf geht’s!

Rund einen Kilometer fahren wir auf einer Strasse und biegen dann rechts ab auf den Coloradotrail. Rasch erreichen wir den malerischen Little Molas Lake.

Ich bin bereits jetzt schon sprachlos über die Schönheit der Natur. Auch unser Guide Luki ist begeistert.

Die ersten zwei Drittel der Tour führen stetig bergauf, doch der Trail wird immer wieder durch kurze Abfahrten und flache Passagen aufgelockert.

Wir können kaum glauben, wie wunderschön das hier ist. Zudem macht auch heute das Wetter wieder bestens mit.

Diese endlosen Weiten – hier befinden wir uns im Bilderbuch-Colorado!

Eine gefühlte Ewigkeit fahren wir schon auf dem meistens flowigen Trail, ein Ende ist nicht in Sicht.

Wir nähern uns dem Schlussanstieg zum Rolling Mountainpass auf knapp 3’800 m. Vor den finalen Höhenmetern noch ein Selfie mit Zimmer- und Zeltkamerad Kurt, mit dem ich mich von Anfang an bestens verstehe.

Dann packen wir die letzte Rampe in der dünnen Höhenluft.

Stefan hat es auch geschafft,

sowie einer der vier Uelis in unserer Gruppe.

Sonja geniesst die letzten Meter spazierend und ist glücklich, oben zu sein.

Zusammen mit den Bülibiketigers schieben wir unsere Bikes noch die Schotterhalde rauf, damit wir die 3’800m im Kasten haben.

Noch nie war ich mit einem Bike höher oben.

Wir sind alle happy hier zu sein und geniessen diesen tollen Moment!

Auf der anderen Seite des Passes bestaunen wir erneut ein Colorado-Panorama vom aller feinsten!

Auch der Trail runter mag zu überzeugen. Wir surfen dem Weg entlang und jauchzen vor Freude.

Halb unten setzen wir uns in die Wiese und machen eine längere Pause.
Bei aller Euphorie aber mahnt uns Luki, dass der Tag noch nicht zu Ende ist. Etwas weiter unten werden wir in die Route von der Mount Engineer Umrundung von vor zwei Tagen reinkommen. Es geht dann aber nicht auf der gleichen Abfahrt nach unten, sondern noch weiter rauf. Der Trail habe es in sich: schmal, gespickt mit kniffligen Passagen und überwiegend ansteigend.

Und genau so ist denn auch. Wir werden bei diesem Anstieg alle noch einmal so richtig gefordert. Ich bin froh, kenne ich den grössten Teil dieses Uphills schon und obwohl auch ich langsam müde werde, läuft es mir besser, als noch vor zwei Tagen. Der leichte Druck auf dem Kopf, den ich vorgestern noch verspürte, ist heute kein Thema mehr. Langsam scheine ich mich also an die Höhe gewöhnt zu haben.

Oben auf dem namenlosen Pass setzen wir uns nochmals kurz hin.

Dann beginnt die tolle und glücklicherweise wieder flowige Abfahrt ins Camp runter.

Da kommt noch einmal mächtig Fahrfreude auf.

Weit ist es nicht mehr und so fahren wir schon bald triumphierend in unser Camp rein. Was war das für ein Tag!

Unser Camp befindet sich in einem lichten Wald in unmittelbarer Nähe des wunderschönen Bolam Lakes.

Dieser wird trotz zapfiger Wassertemperatur ausgiebig zum baden und sich waschen genutzt. Eine Dusche haben wir nicht während unseren mehrtägigen Touren. Da kommt ein See gerade recht.

Schon bald wird das Abendessen zubereitet. Vorher noch nackt im See, sitzen wir etwas später mit Jacke und Mütze am Lagerfeuer. Es kühlt jeweils sehr schnell ab in den Rockys.

Erneut werden wir super bekocht. Die Stimmung ist toll und am Feuer wird über den heutigen Tag sinniert. Was war das für ein Start in den Coloradotrail. Lassen wir mal den ersten Kilometer, der uns zum Traileinstieg brachte, weg; Dann hatten wir heute einen Trailanteil von maximalen 100%.
Kaum vorstellbar, dass es so was gibt, aber hier ist es die Realität.

Bald wird es ruhig im Camp und wir fallen ins Land der Trailträume. Ein spektakulärer Tag geht zu Ende. Gute Nacht.

Distanz: 36 km / Fahrzeit: 3 h 18 min / Höhenmeter: 1’000 hm

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