Der dritte Tag des Coloradotrails steht an. Heute geht es auf den Abschnitt mit dem Namen „Indian Trail Ridge“. Es ist dies der alpine Teil des Coloradotrails und gilt als schwierigster Abschnitt des Trails.
Luki erklärte gestern Abend beim Briefing, dass es schon vorkam, dass diese Etappe in der geplanten Form nicht durchgeführt werden konnte, da das Gewitterrisiko zu hoch war. Heute sollte es aber klappen, die Prognosen sehen stabil aus.
Inzwischen ist beim packen eine gewisse Routine vorhanden und es geht fix voran. Das Frühstück ist wie immer vorzüglich und wir sind bereit für das nächste Bikeabenteuer. Obwohl wir auch diese Nacht weit oben übernachteten (auf 3’250 m), habe ich mich inzwischen sehr gut an die Höhe akklimatisiert. Auch heute wird’s nie unter 3’000m gehen.
Ähnlich wie gestern folgen wir auch heute einem Bergkamm. Deshalb werden wir die meiste Zeit ein 360 Grad Rundumsicht haben.
Wie wir es inzwischen gewohnt sind, geht’s spektakulär los. Die Szenerie ist einzigartig.
Auch ähnlich wie die letzten Tage: Der Trail ist meistens flowig, aber fordert durch sein ständiges Auf und Ab. Nichts desto trotz ist es einfach unglaublich, hier sein zu können und auf diesem Pfad zu biken.
An einem atemberaubendem Aussichtspunkt machen wir eine erste längere Pause. Was für ein Panorama!
Weiter geht’s auf den endlosen Rockytrails.
Dieser Bergrücken ist etwas vom aller feinsten, was ich bisher mit meinem Bike befahren durfte. Ohne Worte!
Langsam aber sicher nähern wir uns dem höchsten Punkt des Tages. Der von Luki angesprochene knifflige Teil steht bevor.
Die Umgebung wird leicht schroffer und die Schiebepassagen mehren sich.
Ein Teil wird Rotkäppchen getragen. Mir geht das stets etwas einfacher bei solchen Passagen.
Auch runter zeigt der Trail uns seine Zähne. Doch wir sind stark genug, ihn zu bändigen und haben unseren Spass dabei.
So sehen glückliche Biker aus
Der anspruchsvollste Teil ist geschafft. Zur Belohnung wartet eine geniale Abfahrt zu einem märchenhaftem Bergsee runter.
Das geht kaum noch schöner!
Der Bergsee wird von einigen zum baden genutzt. Für einen Gföörli wie mich, reicht es, kurz die Füsse reinzuhalten.
Malte hingegen kennt nichts – Badehose an und rein ins Vergnügen!
Die meisten schauen sich das kaltnasse Treiben lieber von der Tribüne aus an.
Weit ist es nun nicht mehr bis ins Camp. Nach dem Break machen wir uns wieder auf den Weg.
Während wir uns auf den letzten Kilometern befinden, beginnt das Wetter umzuschlagen. Die Wolken mehren sich, es wird kühler und Wind zieht auf. Dann geht alles sehr schnell. Kurz vor erreichen des Camps prasseln die ersten Regentropfen auf unsere Helme und wir schaffen es gerade noch so ans Ziel. Jeder sucht sich schnellstmöglich einen schützenden Platz. Ich kauere mich unters Gebüsch, während leichter Hagel einsetzt. Etwas, das ich bisher so noch nie erlebt habe.
Eine gute Viertelstunde später ist der Spuk schon wieder vorbei. Es ist aber weiterhin kühl.
Deshalb wird so schnell wie möglich ein Feuer gemacht.
Der Stimmung trübt das Wetter keineswegs.
Während wir etwas später die Zelte aufbauen, drückt schon wieder die Sonne durch. Das Gewitter ist definitiv vorbei.
Somit kann sich Shelby den Rindssteaks widmen.
Erneut werden wir hervorragend verköstigt. Beeindruckend, was die Rim-Tours Crew mit dieser Feldküche uns jeden Abend in den Teller zaubern.
Es wird dunkel und auch heute Abend wird am Lagerfeuer der Tag Revue passiert. Was war das wieder für ein Erlebnis. Diese unendlichen Weiten, diese Panoramen, dieser spektakuläre Bergrücken – ein Biketraum wie er im Bilderbuch steht. Und morgen geht’s weiter. Unsere Rucksäcke sind bereits prall gefüllt mit Eindrücken, doch ein Ende ist noch nicht in Sicht.
Distanz: 27 km / Fahrzeit: 2 h 26 min / Höhenmeter: 1’000 m





















































Genau wie bei uns damals. Bis zum See so weit so gut und dann kam ein heftiger Dauerregen ca ne Stunde mussten wir uns im Gebüsch verstecken. Danach war der Spuk vorbei und die Sonne kam wieder raus.