Moab – da fällt mir als erstes den Begriff „Slickrock“ ein. Es gibt viele Trails hier in Moab doch der berühmteste ist zweifelsohne der „Slickrocktrail“. Und genau diesen werden wir heute Nachmittag befahren.
Für den Vormittag haben wir mehrere Möglichkeiten. Entweder mit der Gruppe A auf den anspruchsvollen Captain Ahab Trail, zu Fuss den Arches Nationalpark besuchen oder ausschlafen und bis Mittag frei machen.
Die Entscheidung fällt mir nicht schwer und ich mache den halben Tag frei. Mein Zimmerkumpan Kurt schliesst sich mir an und wir schlafen erstmal aus. Danach Frühstück und gemütlich etwas shoppen gehen. Bald schon ist Mittagessen angesagt und danach stecken wir schon wieder in unseren Bikeklamotten. Ein solch freier Vormittag ist dann auch schnell wieder rum.
Erholt und gestärkt freuen wir uns auf den Slickrocktrail. Viel schon davon gehört und gelesen und jetzt dürfen wir uns selbst darauf bewegen. Die Vorfreude ist gross!
Luki gibt uns vorab ein paar Infos mit. Es gibt einen Übungsloop von 2,5 km. Die komplette Runde ist 17 km lang. Grundsätzlich kann man sich selbstständig auf dem Trail bewegen, aber nicht alleine. Es sollen Gruppen von mindestens zwei Personen sein.
Eine eigentliche Wegspur ist nur schwach bis gar nicht ersichtlich. Doch die farbigen Markierungen sind sehr klar. Folgt man diesen, ist man stets richtig unterwegs.
Also fahren wir los!
Ich bin vom ersten Meter an begeistert. Was für eine tolle Szenerie hier. Und die Felsen (oder eben der Slickrock) geben unglaublichen Grip. Ausrutschen ist so gut wie unmöglich.
Die Markierungen sind sehr klar. Verfahren ist kaum möglich.
Wir geniessen dieses einzigartige Erlebnis. So was sieht man wahrscheinlich nur einmal im Leben.
Unten Rebecca und Luki, unseren beiden Guides, die auch heute einen exzellenten Job machen!
Die Bilder ähneln sich und doch ist jede Passage anders. Der Trail besteht aus zahllosen kurzen, steilen Auf- und Abfahrten. Viele davon sind technisch fordernd, mit Neigungen deutlich über 20 %. Kraft, Balance und ein gutes Gefühl fürs Bike sind gefragt.
Wie erwähnt ist das Erlebnis absolut einzigartig. Doch das ständige Auf und Ab zerrt je länger je mehr an den Kräften.
Es gibt wenig „Trailflow“ im üblichen Sinn – es ist eher ein Kraft-Ausdauer-Parcours auf runden Felsen.
Noch nie habe ich so was wie hier gesehen – und die Meisten von unserer Gruppe natürlich auch nicht. Es fühlt sich irgendwie an wie eine Mischung aus BMX-Pumptrack, Kletterpartie und Trailriding auf dem Mond.
Aber wie oben schon erwähnt: Der Sandstein ist extrem griffig. Selbst an steilen Stellen rutscht das Bike kaum – wenn man denn genug Schub und Technik mitbringt.
Der Trail ist bezüglich Flora und Fauna eine karge Sache. Nur vereinzelt treffen wir in Form von einer handvoll Kakteen ein bisschen Vegetation an.
Auch Guido freut sich über den einzigartigen Slickrocktrail.
Regelmässig gibt’s tolle Tiefblicke auf den Coloradoriver. Aufgrund der spürbaren Oberschenkel kommen Pausen, um die Aussicht zu geniessen, genau richtig.
Der Trail zieht sich gegen Ende ein bisschen gar fest. Das ständige Auf und Ab zieht inzwischen nicht nur körperlich, sondern auch mental. Der Fahrfluss fehlt mir schlussendlich einen Ticken zu fest.
Aber hey, Moab-Slickrock – Wir geniessen es trotz aufkommender Müdigkeit und sind begeistert über dieses Erlebnis.
Unglücklich bin ich aber nicht, als wir wieder beim Trailhead ankommen und der Ritt ein Ende hat.
Aber auf jeden Fall eine lohnenswerte und einzigartige Runde, die man bei einem Aufenthalt in Moab unbedingt machen muss. Es ist aber aufgrund des etwas kaum vorhandenen Fahrfluss ein Trail, den ich wahrscheinlich während des gleichen Urlaubs kein zweites Mal machen würde.
Distanz: 26 km / Fahrzeit: 2 h 15 min / Höhenmeter: 520 hm





















































