Guten Morgen aus Seyssel. Ich habe gut geschlafen im Hotel du Rhône und freue mich auf den zweiten Tag meiner Tour in Frankreich. Viele Velowege und in der Mitte der Etappe ein etwas längerer Anstieg – so sieht das heutige Menu aus.
Ich starte gemütlich der Rhône entlang. Es ist noch etwas frisch, aber schon ganz angenehm. Im Verlaufe des Tages sollte sich die Sonne wieder durchsetzen, so die Prognose.
Ich bewege mich momentan auf dem Radweg ViaRhôna. Diese verfolgt ein ehrgeiziges Ziel: ein Radweg entlang der Rhône vom Genfer See bis zu den französischen Mittelmeerstränden! Es gibt einige Abschnitte, dienoch nicht fertiggestellt sind, hier aber ist bereits alles bestens markiert. Sich zu verfahren ist hier unmöglich. Radwege – das können sie, die Franzosen..
Zwischendurch lohnt es sich, den Radweg im Tal auch mal zu verlassen, um ein paar Höhenmeter weiter oben zu fahren. Man sieht unweigerlich mehr von der attraktiven Umgebung.
Die Kirche von Chindrieux ist einer der vielen ansehnlichen Hingucker unterwegs.
Nach dieser Ortschaft beginnt der eingangs erwähnte Anstieg. Auf 4,7 km gilt es 380 hm zu erklimmen.
Die Strasse ist schmal und windet sich gleichmässig aufwärts. Die Ausblicke auf den Lac du Bourget werden je weiter oben, desto besser.
Im oberen Bereich schlängelt sich die Strasse einer Felswand entlang und führt zu guter Letzt durch einen Tunnel.
Dann habe ich die Passhöhe des Col de la Chambotte erreicht.
Abwechslungsreich und verkehrsarm radle ich bergab nach Aix-les-Bains.
Den Kern der Stadt umfahre ich und radle weiter südwärts. Leider ist der Radweg dem See entlang aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Deshalb muss ich mit der Strasse Vorlieb nehmen.
Ab Le Bourget-du-Lac führt die Strecke wieder auf gewohntem, velofreundlichem Terrain.
Weit ist es nicht mehr bis Chambéry. Dort möchte ich die Mittagspause halten.
Problemlos kommt man auf Radwegen in die Stadt rein. Beim Bahnhof parkiere ich mein Bike in einem bewachten Veloparkhaus. Alles funktioniert bestens und ich bezahle für zwei Stunden 1,50 Euro. Ein sehr fairer Preis und eine geniale Sache!
Vom Mitarbeiter des Parkhaus kriege ich einen Tipp, wo es köstliche Burger gibt. Ich habe Hunger und probiere seine Empfehlung, das Restaurant Mike & James, gleich aus. Es befindet sich unmittelbar neben dem Parkhaus.
Je nach dem was man erwartet, sieht das auf dem Bild vielleicht nicht grad nach dem besten Burger aller zeiten aus. Aber das täuscht. Es war äusserst lecker und das Personal ebenfalls sehr freundlich. Das Dessert verschiebe ich, in der Hoffnung, in der Innenstadt irgendwo eine leckere französische Pâtisserie anzutreffen.
Ich schlendere durch die engen, schmucken Gassen. Die Altstadt von Chambéry ist sehr schön.
Am Ende des historischen Kerns finde ich tatsächlich ein kleines Café, das mit einer traumhaft schönen Auslage bereits das Auge begeistert. Auch der Gaumen und die Geschmacksnerven kommen nach der Bestellung nicht zu kurz. Ein wundervoller Besuch mit Patisserie auf höchstem Niveau.
In rund zehn Minuten bin ich wieder bei meinem Gravelbike, checke aus dem Parking aus und radle wieder weiter.
Die Tour geht wie gewohnt auf bestens hergerichteten Radwegen weiter.
Nach Saint-Jeoire-Prieuré steigt der Weg leicht an und führt mich durch eine Umgebung mit viel Grün, weiten Ausblicken, kleinen Dörfern und eindrücklichen Rebbergen. Ein sehr lohnenswerter Abschnitt.
Montmélian ist die nächste grössere Ortschaft.
Dann führt mich ein weiterer Radweg der Isère entlang richtung Ziel.
Bei einem Park mit einem kleinen See mache ich eine letzte kurze Pause.
Bald bin ich danach im Ziel in Villard-Noir. Ich checke in einem Bed & Breakfast mitten im Dorf ein. Sandrine, die äusserst freundliche Gastgeberin, empfängt mich. Mein Zimmer ist schön eingerichtet und ich fühle mich sehr wohl hier.
Obwohl es ein B&B ist, kriege ich ein Abendessen. Die Pasta mit Gemüse aus dem eigenen Garten sind sehr fein!
Nach dem Essen mache ich meinen obligatorischen Verdauungsspaziergang durchs Dorf.
Es ist ruhig hier – einer angenehmen Nacht sollte nichts im Wege stehen.
Mit 87 km kam heute eine ordentliche Tagesdistanz zusammen.. Viel durfte ich sehen und erleben auf der 2. Etappe meiner Tour. Nach dem Dorfrundgang falle ich müde und zufrieden ins Bett. Morgen geht’s weiter.
Distanz: 87 km / Fahrzeit: 5 h 10 min / Höhenmeter: 900 hm





















































