Hier nun der dritte und letzte Teil der drei Tage im Tessin. Nach dem Lema und dem Tamaro wählte ich als Abschluss die Umrundung des Val Colla. Ich machte diese Runde bereits dreimal, jeweils im Gegenuhrzeigersinn. Jetzt sollte es mal anders rum sein. So war zuerst der bekannte Höhentrail von der Monte Bar Hütte zum Passo San Lucio dran und anschliessend die abwechslungsreichen Trails auf der Südseite des Tals.
Ich startete erneut früh in Lugano. Zuerst fuhr ich alles der Hauptstrasse entlang bis nach Tesserete. Dort füllte ich meinen Rucksack mit Esswaren und weiter gings via Lopagno – Roveredo nach Bidogno.
Von dort weg wurde es deutlich ruhiger auf der Strasse. Gemütlich fuhr ich stets bergauf in Richtung Monte Bar Hütte. Meine Beine fühlten sich auch heute sehr gut an. Die ersten beiden intensiven Tage meines Ticinotrips haben bis jetzt noch keine grossen Spuren hinterlassen.
Auch das Wetter machte an diesem Tag wieder super mit! Auf dem unteren Bild ist bereits der hinterste Teil des Val Colla ersichtlich, der Passo san Lucio.
Ständig kann man auf diesem Aufstieg die Monte Bar Hütte sehen. Auf dem nächsten Foto bestens zu erkennen unmittelbar oberhalb der Baumgrenze. Mein erstes Zwischenziel kommt also näher und näher.
Unterwegs entdecke ich noch die Rompiagohütte. Hier kann man auch übernachten.
Hab ich schon das erneut herrliche Wetter erwähnt…? 🙂
Oberhalb des Motto della Croce strahlt der Lago di Lugano mit der Sonne um die Wette. Hier zweigt der Trail zur Alpe Davrosio ab. Bei den oben erwähnten drei Touren im Val Colla begann hier jeweils die Abfahrt nach Tesserete. Ich fahre jetzt natürlich weiter bergauf.
Um die Mittagszeit erreiche ich die Capanna Monte Bar. Da ich während des Aufstiegs schon was gegessen habe, fahre ich nach einem kurzen Stop wieder weiter.
Als Warmup für den folgenden Trail gibt’s eine rassige Schotterstrasse bis zur Alpe Piandanazzo.
Es herrscht reger Betrieb auf der Alp. Eine Wandergruppe macht gerade Rast. So fahre ich gleich wieder weiter. Und genau nach der Hütte beginnt er, der in Bikerkreisen bekannte und hochgelobte Höhentrail zum Passo San Lucio. Ich mag es kaum erwarten!
Ich denke die Bilder sprechen für sich. Und wenn das Wetter auch noch mitspielt, kann es einem kaum besser gehen!
Mitten im Trailrausch erreiche ich die Alpe Pietrarossa. Bis jetzt erfüllt die „andere Richtung“ der Talumrundung voll und ganz die Erwartungen. Ab diesem Punkt aber wird es mehrere kleine Gegenanstiege geben. Der Trail wird nun zu einem Auf und Ab. Ich bin sehr gespannt.
Optisch kann natürlich auch von dieser Richtung her der Trail voll mithalten. Es ist einfach immer wieder eindrücklich, wie weit voraus man den Weg sehen kann.
Und spätestens auf diesem Abschnitt bin ich mir sicher. Im Uhrzeigersinn ist es sinnvoller als im Gegenuhrzeigersinn. Während des ständigen Auf und Ab’s sind fast alle Aufstiege fahrend zu bewältigen. Zudem machen die aus der anderen Richtung knackigen Anstiege ordentlich Spass zum runterfahren. Die Rechnung geht klar besser auf.
Und wie man es sich gewohnt ist vom Val Colla ist alles fein säuberlich mit Bikewegweisern markiert.
Auch der letzte Teil, welcher stets leicht bergauf geht, kann ich fast komplett im Sattel bewältigen.
Zuerst fahre ich auf dem Passo San Lucio beim italienischen Restaurant vorbei…
…und ein paar Sekunden später beim Schweizer.
Natürlich muss auch die Kapelle fotografiert sein.
Nach einer etwas längeren Pause führt mein Weg auf der Landesgrenze weiter. Bis zum Punkt 1’505 geht’s alles dem Bergrücken entlang.
Dort folgt der Trail zur Bochetta di San Bernardo. Dieser Trail habe ich als sehr tief in Erinnerung. Das könnte bergauf also ziemlich mühsam werden. Doch zu meiner Überraschung ist der Trail in einem Topzustand. Es ist unübersehbar, dass dieser ausgebessert und etwas breiter gemacht wurde. Mich freut’s. Wäre er noch im Originalzustand, hätte ich da gut die Hälfte geschoben. So aber war alles fahrbar.
Der Trail verläuft auf der Ostseite des Monte Cucco und daher komplett auf italienischem Boden. Auf der Bocchetta die San Bernardo quert man die Grenze wieder. Natürlich darf an diesem Punkt das obligate Grenzsteinfoto nicht fehlen.
Weiter geht’s auf allseits bekannten Trails langsam aber sicher der Alpe Pairolo entgegen. Bekannt sind sie mir diese Trails, aber allesamt aus der anderen Richtung.
Doch auch so funktionieren sie bestens. Ich bin wirklich begeistert. Bis jetzt bereue ich die Routenwahl zu keinem Zeitpunkt.
Ein paar Fahrminuten vor der Hütte kam das erste Mal Laub ins Spiel. Der Abschnitt war aber nicht besonders lang.
Zum ersten Mal war ich nun auch bei der Capanna Pairolo. Wie bis jetzt bei allen Hütten war auch hier nichts mehr los. Ich war natürlich sehr gespannt, wie die Trails nach Villa Luganese sind. Ab sofort ist alles Neuland für mich, hier war ich noch nie.
Der Start ist schon mal sehr verheissungsvoll. Hoffentlich wird das Laub im nahenden Wald nicht zum Problem.
Doch der Trail spielt bis nach Cioascio super mit. Kaum Laub, und wenn, dann stört es nicht.
Der Weg ist teils ziemlich steil. Dies ist aber aufgrund des nicht allzu schwierigen Untergrunds nicht unbedingt ein Problem.
In Cioascio fährt der weitere Verlauf meiner Tour dem Trail nach Murio entlang. Leider entpuppt sich hier das Laub als totalen Spielverderber. Fluchend steige ich ständig vom Bike, da ein Vorwärtskommen im Sattel unmöglich ist.
Fahrbare Stellen hat’s schon, doch diese sind viel zu kurz!
In Murio angekommen bin ich heilfroh, dass dieser Weg ein Ende hat. Hoffentlich ist der letzte Teil bis nach Creda besser im Schuss, so meine Gedanken.
Doch wie das untere Bild zeigt, ist bereits der Einstieg voll mit dem Zeugs. Für mich ist klar, dass tue ich mir nicht mehr an und ich kehre die paar bereits zurückgelegten Meter wieder zurück. Die Strasse nach Villa Luganese runter ist da bestimmt die bessere Variante.
Klar hätte die Tour einen würdigeren Abschluss verdient, doch dieser war ja eigentlich nur von kurzer Dauer. Die Val Colla Umrundung war sonst eine unglaublich geniale Tour. Ich war ganz bestimmt nicht das letzte Mal in diesem schönen Tal!
Distanz: 53 km / Fahrzeit: 5 h 12 min / Höhenmeter: 1’700 Hm
Superschöner Fotobericht, der S. Lucio ist mein Favorit seit einigen Jahren !! Der Startpunkt liegt vor meiner Haustür beim Civico Spital ( Ich arbeite im Cardiocenter ist gleich hintenan) von da fahre ich von Bellavista gegen Porza, Comano die geschilderte Route für San Bernardo hinauf, unmittelbar weiter nach Tesserete hinunter. Da hat man schon ein wenig Trail gefahren dann über Teer hinauf über Bogno (Certara) diese sind beide die kürzeren Varianten, oder auch Cimadera da gehts an den Trail vom Pairolo Richtung der Bocchetta flowig zum Passo S. Lucio) oder Deine gewählte Route Bar – S. Lucio. Weniger empfehlendswert ist über Porlezza das Val Rezza zuviel Teer und bis Porlezza Verkehr (einigermassen vertretbar nur Sonntagsmorgen vor 8 Uhr) nach Buggiolo mit Sacksteilen Betonrampen !!! Dieses Jahr war ich 9 mal auf dem Pass (letztes waren es 14) Die kürzern Varianten sind für mich ideal als halbtags Ausflüge, wegen meiner Arbeitzeit die meistens um 16.oo beginnt. ps. heute regnet es nur 1 mal und zwar in Strömen, Weihnachten sind bald vorbei, aber es guets Neus an ALLE gruss shilaty
Jaja, das gute Laub 😉 Man kann nicht alles haben. Dafür sind nebst dem herrlichen Wetter die Farben phantastisch. Die Herbsttöne sehen auf den Bildern wundervoll aus.
Tolle Berichte aus dem Tessin, welche Du wieder abgeliefert hast. Tamaro habe ich ja schon gemacht, aber sonst habe ich noch einiges auf der To Do Liste. So im Herbst bei solchem Wetter ist das kaum zu toppen!