Nach einer ruhigen Nacht in der Wildstrubelhütte kriegen wir ein feines Frühstück von Michael serviert. Anschliessend heisst es Abschied nehmen. Eine endlos lange Abfahrt nach Sion wartet auf uns. Wir freuen uns dementsprechend und sind sehr gespannt, was da die nächsten Stunden alles auf uns zu kommt.
Die Wildstrubelhütte können wir wärmstens weiter empfehlen. Wir haben den Aufenthalt sehr genossen und an dieser Stelle noch einmal ein Dankeschön an Michael für die tolle Bedienung.
Mit dem (noch) warmen Marschtee in den Bidons machen wir uns auf den Weg. Der Wind bläst heftig und es ist ziemlich kalt. Wir haben sämtliche Kleider angezogen. Also schnell in die Klickpedalen denn das gibt meistens warm.
Und sofort wärmt uns der Trail auf. Denn dieser ist unmittelbar nach der Hütte nicht ohne und es hat ein paar kurze Stücke, welche wir nicht fahren können.
Diese halten sich aber in Grenzen und wir dürfen sagen, dass uns der Start schon mal extrem gut gefällt.
Biken in einer hochalpinen Umgebung – genau das, was wir an diesem Sport am meisten mögen!
Der Trail ist steil und fordert vom ersten Meter an unsere volle Aufmerksamkeit. So gefällt’s uns!
Vor dem Rawilpass wechselt die Farbe von grau auf grün.
Dann gibt es ein paar kurze Schiebepassagen bis zum Pass. Hier hätte man auch die Möglichkeit nach rechts ins Berner Oberland in die Region Lenk abzubiegen. Wir halten uns aber links in Richtung Wallis.
Falls es tatsächlich einen Bikehimmel gibt, dann muss auf dem Rawilpass der Eingang dazu sein. Denn der folgende Wegabschnitt lässt sich kaum in Worten beschreiben…
Wir können teilweise kaum glauben, dass wir hier sind und geniessen diesen unglaublichen Moment.
Der Trail ist superflowig und geht mehr oder weniger flach über die Rawilebene. Ein wahrer Traum!
Nach einem wunderschönen kleinen See bei Plan de Roses verlassen wir diese schmucke Hochebene. Der Trail geht ab sofort wieder runter, in Richtung Lac de Tseuzier.
Zu Beginn doch recht knifflig wird der Pfad rasch flowiger. Auch hier wieder ein schlicht genialer Trail!
Auf halber Höhe haben wir einen schmalen Tunnel zu durchfahren.
Unmittelbar nach diesem führt der Weg zuerst spektakulär einer Felswand entlang. Wir sind total begeistert!!!
Nach diesem Trailfeuerwerk gilt es erst mal das Erlebte ein bisschen zu verarbeiten. So kehren wir bei der Staumauer des schönen Lac de Tseuzier im dortigen Restaurant ein.
Die Bedienung ist sehr freundlich, die Atmosphäre heimelig doch die Rösti war wohl aus dem Beutel.
Trotzdem sind die Speicher nun wieder voll und wir starten den nächsten Teil der Abfahrt. Der Trail ist zuerst etwas steil und technisch, was uns natürlich wieder ganz gut gefällt.
Danach wird es kurz flowig, bevor uns die nächste Felswand empfängt.
Hier sind mal wieder keine Fehler erlaubt. Wie immer in solchen Situationen steigen wir einmal mehr als weniger ab und gehen diese luftige Passage ruhig an.
So kommen wir ohne Zwischenfälle durch. Die Fortsetzung bleibt flowig, aber es hat stets ausgesetzte Stellen. Konzentration ist weiterhin sehr wichtig.
Dann wird es lustig… Wir kommen zu einem Tunnel, welcher dermassen schmal ist, dass wir uns erstmal fragen, wie wir hier durchkommen sollen. Schnell ist klar, dass die Vorderräder weg müssen, denn der Lenker hat wohl keinen Platz. Dann sollte es klappen.
So ist es auch. Wir spazieren zuerst mit unseren Vorderrädern durch den Tunnel und deponieren diese am Ende dessen. Dann mit leeren Händen zurück und mit dem Rest des Bikes auch noch durch’s schmale Loch. Natürlich haben wir unseren Spass dabei. Sowas erlebt man nicht auf jeder Biketour.
Die Abfahrt hat kein Ende. Flache Suonentrails wechseln sich mit steileren, kniffligeren Stellen ab – wir können es kaum fassen!!
Zu guter letzt fahren wir noch der Bisse de Clavau entlang. Diese fährt bis nach Sion den Rebbergen entlang. Ein wunderschöner Abschluss!
Dann treffen wir in Sion ein. Mehrere Stunden verbrachten wir auf Singletrails. Besser als diese Tour geht es kaum. Das heute war was vom allerbesten, was wir je mit den Bikes gefahren sind.
So ist diese 9. Etappe zugleich die letzte des Wallis Cross. Wenn es am schönsten ist, soll man aufhören. Genau dies nehme ich mir nun zu Herzen und mache mich mit Silvan und Patrick auf den Weg zurück in meine Heimat, die Zentralschweiz. Das war der absolute Knaller heute. Nur schade war Benno nicht dabei. Das nächste Mal klappt es bestimmt.
Wie oben erwähnt war dies die letzte Etappe des Wallis Cross. Unglaubliche neun Tage gehen zu Ende. Weiter darauf eingehen möchte ich hier nicht, denn es wird die nächsten Tag noch einen Abschlussbericht über den kompletten Cross geben.
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Distanz: 31,5 km / Fahrzeit: 3 Â h 40 min / Höhenmeter: 200 Hm
Happy- End im wahrsten Sinn, Trailsurfen ohne Ende, mit diesem Cross habt wirklich den berühmten Nagel auf den Kopf getroffen, bei diesem Wetterglück !!!
Complimenti ! Die letzten 2 Etappen mit dem Schotter wäre sicher etwas für mein Fat mit wenig Bar ideal; Schotter Sand & Schnee. Das Wallis wird für mich ein muss……ciao shilaty
Danke Dir. Ja wir haben wirklich den Nagel mit dem Kopf getroffen. Das Wallis ist definitiv ein Muss! 🙂
Hoi Chregu, einfach Super diese Hochgebirgstour! Danke für den Bericht und die schönen Fotos…Meine Wunschliste hat wieder einen Eintrag mehr 😉
Ich danke Dir! Im Hochgebirge bin ich einfach am liebsten unterwegs. Gibt nichts eindrücklicheres!
Yeah … die Erinnerungen werden wach. Die Rawilebene ist wirklich episch 🙂 Und die Abfahrt sowieso der Hammer. Die Tour muss ich auch wieder mal fahren. Wenn du wieder im Wallis bist, lass es mich wissen. Bei einer solchen Tour bin ich gerne dabei 😉
Ich wird mich bei Gelegenheit sehr gerne melden! Aber ich bin mir sicher, dass Du diese Tour in einem Tag gemacht hättest ohne die Übernachtung in der Wildstrubelhütte. Das wärre Dir sonst wohl zu wenig gewesen…:-)