Jura Cross 2021, 4. Etappe: Saignelégier – La Chaux-de-Fonds

4. Tag meines Jura Cross. Blick aus dem Fenster, die Sonne lacht. Vom nasskalten Wetter, welches mich gestern Nachmittag noch begleitete, ist nichts mehr zu sehen. Könnte ein guter Tag werde heute.

Also dann auf zum Frühstück im Hotel Cristal. Dieses ist reichhaltig und frisch zubereitet. Danach geht’s ab aufs Bike. Wie immer zuerst in die örtliche Bäckerei den Rucksack auffüllen um danach definitiv los zu fahren.

Das heutige Teilstück führt mich quer durch die Freiberge – oder wie es im einheimischen Sprachgebrauch heisst: „Franches Montagnes“. Jura pur erwwartet da einem, ist diversen Berichten im Netz zu entnehmen.

Kaum verlasse ich Saignelégier tauche ich ein in die wilde, einsame Jurawelt.

Ich kann es kaum glauben, wie schön es hier ist!

Diese Ruhe, diese unglaublich schöne Landschaft, diese sanften Farben…

Ich bin einfach nur glücklich, dass ich hier durchbiken darf. Die Freiberge sind klar das bisherige landschaftliche Highlight des Cross.

Die Jura Bike Route Nr. 3 führt abwechslungsweise mal über ein offenes Feld, mal durch einen lichten Wald. Hab ich schon erwähnt, wie schön es hier ist…?

Nach Les Breuleux ist erstmal fertig mit gemütlichem radeln. Der Aufstieg zum Mont Soleil markiert den nächsten Streckenabschnitt. Zudem weicht die Sonne langsam aber stetig den dunklen Wolken.

Folgt der nächste Regenschauer? Den gleichen Fehler wie gestern will ich nicht wieder machen, halte bei einem Picknickplatz etwas unterhalb des Gipfels kurz an und checke das Regenradar.

Und tatsächlich, die Front kommt genau auf mich zu. Glücklicherweise besteht heute noch genügend Zeit um das Tenu zu wechseln. Zudem geht das hier mit Tisch und Bank wesentlich einfacher als gestern auf dem bereits nassen Waldboden. Ab sofort bin ich mit Gore-Tex komplett unterwegs!

Ich zwar bin noch nicht ganz oben, doch bereits schon mitten im Windpark. Wie vorausgesehen hat inzwischen der Niederschlag eingesetzt.

Auf dem Mont Soleil finde ich einen trockenen Unterstand um kurz was zu essen. Lange verbleibe ich aber nicht. Nebst dem Regen bläst auch ein zügiger Wind – also weiter.

Die Strecke ist weiterhin sehr schön gewählt und führt unter anderem über eine Wiese, die mit Krokussen übersäht ist.

In La Ferrière suche ich vergebens einen Brunnen. Einen kleinen Rest Wasser habe ich noch, wird schon reichen.

Gleich nach der Ortschaft fahre ich auf einem coolen Trail in eine Schlucht hinunter. Doch die Freude währt nur von kurzer Dauer denn auf der anderen Seite schiebe ich mein Bike grösstenteils wieder rauf, dies natürlich bei anhaltendem Regen. Hätte ich das gewusst, wäre ich aussenrum auf der Strasse gefahren.

Nichtsdestotrotz erreiche ich um circa zwei Uhr La Chaux-de-Fonds. Hier kann ich meinen inzwischen leeren Bidon auffüllen und einen wärmenden Kaffee gibt’s obendrauf.

Im Vorfeld war ich gespannt auf La Chaux-de-Fonds. Ich war mal als Kind hier, doch Erinnerungen auf diesen Ausflug sind so gut wie keine mehr vorhanden. Deshalb, so dachte ich mir, würde es sich anbieten, noch kurz die Stadt anzuschauen.

Allzuviel reizvolles fällt mir hier aber leider nicht auf und ich blase ein mögliches Sightseeing schnell wieder ab. Ich kümmere mich lieber um die letzten rund 200 Höhenmeter, die ich noch bewältigen muss.

Dann bin ich oben, bei der Ferme du sommet de Pouillerel. Ein in einem Bauernhof integriertes Bed & Breakfast. Die Gastgeber sind sehr nett und alles ist schön hergerichtet.

Das Zimmer ist klein aber reicht für eine Nacht vollkommen aus. Das Bad teilt man sich mit der gastgebenden Familie – typischer B&B-Style. Mir gefällts hier.

Auch wenn das Wetter am Nachmittag nicht mehr mitspielte war das eine wunderbare Etappe heute. Der Abschnitt durch die faszinierenden Freiberge werde ich so schnell nicht mehr vergessen. Das war Juraidylle pur! Ich bin gespannt, was mich die nächsten Tage noch alles erwarten wird.

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Distanz: 50 km / Fahrzeit: 4 h 26 min / Höhenmeter: 1’250 hm

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