Der letzte Tag in Zermatt verspricht nochmals staubtrockene Trails und Sonnenschein vom feinsten. So machen wir uns nach einem leckeren Frühstück im Riffelhaus 1853 wieder auf den Weg.
Geschlafen haben wir sehr gut in diesem tollen Hotel. Kunstück, nach dem gestrigen intensiven Tag und dem tollen Aussenwhirlpool, welches das Riffelhaus zu bieten hat. Da konnten wir so richtig entspannen.
Nun gilt es aber wieder Ernst. Nachdem wir von den Schwarznasenschafen unsere Bikes auf Herz und Nieren überprüfen lassen, sind wir bereit für die finale Abfahrt nach Zermatt runter.
Wenn aber schon finale Abfahrt, dann richtig. So shutteln wir ein letztes Mal nochmals ganz nach oben auf den Gornergrat. Im Zug bereits drin ist unser Guide Roman.
Oben angekommen machen wir zuerst noch den Abstecher zur Aussichtsplattform auf 3’130 m. Das Licht und die Fernsicht sind am heutigen Tag überragend!
Deshalb wollen wir die tollen Bedingungen nutzen so lange sie noch herrschen und machen uns auf den Weg nach unten.
Der Trail führt uns zuerst via Rotenboden zum Riffelsee. Dort waren wir gestern auch schon kurz.
Im oberen Teil zeigt der Trail schon mal ordentlich seine Zähne. Trotz der teils kniffligen Passagen fühle ich mich heute von Anfang an super vertraut mit meinem Bike und fahre einige (für meine Verhältnisse) etwas zu verblockte Stellen. Die Übermut und das Selbstvertrauen nehmen dadurch nur noch mehr zu und es passiert das, was in solchen Situationen gerne mal passiert – es haut mich auf die Schnauze…
Nach einem Lenkersalto stelle ich glücklicherweise fest, dass nichts weiteres passiert ist. Biker und Bike sind ok und die Fahrt geht weiter. Also nochmals Glück gehabt.
Weiter geht’s, stets das Matterhorn im Blickfeld. Bald sind wir wieder beim Riffelhaus angelangt, wo wir die letzte Nacht verbrachten. Dort biegen wir direkt in den Mark Twain-Trail ein.
Dieser überzeugt zu Beginn mit purem Flow und tiefen Blicken nach Zermatt runter.
Die zweite Hälfte ist dann anspruchsvoller und der Fahrfluss geht für mich etwas verloren. Für Sven aber genau das richtige Terrain, fühlt er sich doch sehr wohl, wenn es verblockter und steiler ist.
Nach der Riffelalp ist der Weg zu Ende und wir fahren auf einem flowigen Waldweg weiter Richtung Tal. Bevor wir Zermatt erreichen erwartet uns mit dem Moostrail ein allerletztes Schmankerl.
Ein ultraflowiger Trail, welcher extra für uns Biker angelegt worden ist und sich auch sehr gut eignet für Anfänger.
Selbstverständlich haben auch wir etwas erfahrenen Biker große Freude an diesem Trail!
Oberhalb des Winkelmatten-Quartiers spukt uns der Trail wieder aus und wir sind alle begeistert. Da geht wirklich was in Zermatt!
Ein letztes Mal treffen wir uns alle im Dorf zum gemeinsamen Mittagessen. Im Restaurant Old Zermatt kriegen wir ein sehr leckeres Menu aufgetischt. Danach heißt es Abschied nehmen und im Verlaufe des Nachmittags treten wir alle wieder die Heimreise an.
Drei unvergessliche Tage in Zermatt sind somit vorbei. Wir hatten unglaubliches Wetterglück und die Trails waren Spitzenklasse. Auch die Gespräche mit den Verantwortlichen des örtlichen Tourismus und den Guides waren sehr spannend. Man sieht, dass in Zermatt biketechnisch was geht. Das zeigen nicht nur die geplanten und teils bereits vorhandenen Flowtrails sondern auch ein neues, auf das nächste Jahr geplante, Angebot für Biker in Kombination mit dem Bahnentransport.
Trotzdem hat man in Zermatt nicht vor, vorhandene Wanderwege platt zu machen, nur damit noch mehr Biker, beispielsweise vom Gornergrat, runter rasen können. Und das ist auch gut so. Denn erstens sind die bereits existierenden Trails und Pfade, wie ja in meinen Berichten ersichtlich, einfach genial und zweitens werden selbstverständlich auch die Wanderer weiterhin einen grossen Stellenwert in Zermatt haben!
Zu diesem Aufenthalt wurde ich von Zermatt Tourismus eingeladen. Herzlichen Dank hierfür! Die Eindrücke und das Geschriebene sind wie immer meine eigene Meinung.
Besten Dank auch den anderen Bloggern für einen Teil der Bilder in diesem Bericht. Es sind dies Tina und Ben von Outsideisfree, Sven von Halfmoonbiking und Spoony von Spoony’s Bikeblog.
Super Bericht über diesen Mehrtages Event. Ja da geht Bike technisch einiges ab in Zermatt. Du bringst mich auf eine Idee für ein Bikeweekend dort. Das würden sicher coole Tage. Bin fast ein bisschen neidisch auf dich. Wie machst Du das, dass Du immer wieder Einladungen von Tourismusverbänden bekommst?
Hallo Hans,
Danke für Dein Kompliment. Zermatt ist wirklich toll. Die haben einiges zu bieten dort – wie ja aus meinen Berichten ersichtlich :-). Und der Gornergrat ist ja nur schon wegen der Aussicht eine Reise wert!
Um eine Einladung zu kriegen gehört sicher immer auch etwas Glück dazu. Und wahrscheinlich hat den Zermattern einfach mein Schreibstil, meine Bilderwahl oder mein Blog als Ganzes gefallen…:-)
Beim verfassen der Berichte ist immer meine eigene Wahrnehmung niedergeschrieben und ich mag es auch stets ein paar Sätze darüber zu schreiben, was neben den Trails passiert ist. Natürlich dürfen die Emotionen nie fehlen und ich bin ein Vielfotographierer, was sich dann auch in der Anzahl der Bilder in den Berichten niederschlägt. So ergibt dass dann einen „100 % Chregu-Blogbericht“!
Kleiner Tipp noch: Wenn ich einen Blogbericht fertig geschrieben habe, stelle ich ihn nicht sofort online, sondern lese ihn einen oder zwei Tage später nochmals durch. Da entdecke ich jeweils viele Grammatikfehler (teils haarsträubend :-)). Erst dann kommt der Bericht online!
Liebe Grüsse
Chregu