Seeland Cross 2021, 1. Etappe: Gunzwil – Solothurn

Schon so viele mehrtägige Touren konnte ich die vergangenen Jahre machen. Alle waren sie einzigartig, erlebnisreich und werden unvergessen bleiben. Immer mal wieder schwärmte ich meinen Eltern vor, wie toll diese Art und Weise des Reisens sei und dass das doch vielleicht auch was für sie sein könnte.

Irgendwann wurde die Geschichte konkret – spätestens nachdem die beiden ihre E-Bikes gekauft hatten. Danach gab es keine Ausreden mehr. Nach einer kurzen zweitägigen Testtour von zu Hause aus mit Übernachtung in der Seerose Meisterschwanden (damals noch ohne elektronische Unterstützung) sollte eine rund einwöchige Tour das nächste Ziel sein.
Ich schlug das Seeland vor mit dem Bieler-, Neuenburger- und Murtensee. Eine Idee für eine Tour wurde ausgearbeitet –  dies aber immer mit der Option, flexibel handeln zu können. Je nach Lust, Laune, Kraftreserven und Wetter. Also eigentlich genau so, wie ich es auf meinen Touren seit Jahren handhabe.

Der grosse Unterschied: Das hier wird keine Biketour werden. Meine Eltern haben sehr robuste Velos und ein flowiger Wiesentrail mit ein paar sanften Wurzeln sollte möglich sein. Viel mehr wird vom technischen her aber nicht drinliegen, denn dafür sind ihre Räder schlicht nicht gemacht.
Mir ist dieser Umstand aber egal, denn ich finde es super, dass die beiden sich mir anschliessen und wir zusammen diese Tour machen können.

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Wir schreiben Anfang Juli 2021 und der Sommer zeigte sich bisher nicht von seiner wärmsten Seite. Auch für die folgenden Tage sieht der Wetterbericht eher wechselhaft und kühl aus. Da wir aber (wie oben erwähnt) bei der Tourenplanung flexibel sind, lassen wir uns dadurch nicht beirren. Zudem geht’s heute glücklicherweise mit Sonnenschein los. Das kann doch nur gut kommen!

Der Start zur Tour findet vor der Haustüre statt. Wir fahren also direkt von zu Hause los!
Die letzten Vorbereitungen sind bald abgeschlossen, kurz vor der Abfahrt noch rasch die heutige Unterkunft gebucht und das Abenteuer kann beginnen.
Auf geh’ts!

Wir folgen zu Beginn der Mittelländer Hügelroute Nr. 84. In Schenkon füllen wir bei einer Bäckerei unsere Rucksäcke und Seitentaschen auf. Die Route ist verkehrsarm angelegt – so wie man sich das meistens gewohnt ist von den Veloland Routen.

Während dem ersten Teil bis Langenthal lernen wir die hügelige Landschaft des Oberaargaus kennen. Eine beschauliche und sehr schöne Gegend. Während einer Brownie- und Kaffeepause in Langenthal sind wir etwas unsicher bezüglich des Wetters. Bisher schien die Sonne, jetzt macht es langsam aber sicher zu. Von irgendwo her ist ein leichtes Donnergrollen wahr zu nehmen. Gemäss Radar sollte es aber noch halten. Zumindest meint die freundliche Bedienung, wir sollen die Geräusche im Hintergrund am besten einfach ignorieren :-).

Trotz Schleierwolken bleibt es angenehm warm. In Aarwangen erreichen wir die Aare. Ihr entlang werden wir die nächsten Tage immer mal wieder fahren. Das bedeutet auch, dass wir ab sofort auf der Aare Route Nr. 8 radeln werden.

Bevor ich es vergesse zu erwähnen: Vor ein paar Wochen ist endlich mein neues Bike eingetroffen. Ab sofort bin ich mit einem Simplon Cirex unterwegs. Ein unglaublich tolles Ding, fährt fast von alleine, obwohl es natürlich keinen Motor inne hat. Das Fahrverhalten auf dem Trail ist unglaublich und auch bergauf fährt es sich äusserst angenehm. Ich bin sehr gespannt, was für Geschichten ich mit Rotkäppchen schreiben darf. Das erste Kapitel dieses Buches wird diese Tour sein.

Auch meine Eltern sind mit Simplonbikes unterwegs und auch sie sind von Anfang an begeistert. Die Beratung beim A-Team in Beromünster war ausgezeichnet und wir haben alle drei genau das Richtige für uns gefunden.

In Attisholz schauen wir kurz das stillgelegte Areal an. Spezielle Atmosphäre hier.

Wir kommen den ganzen Tag schon sehr gut voran und erreichen so um vier Uhr unseren Etappenort Solothurn. Die Freude über das Erreichen des ersten Etappenorts ist entrpechend gross!

75 km und 600 hm waren es heute. Das muss zuerst auch mal mit Motor geschafft werden. Deshalb haben wir uns den Finisherdrink in der Aarebar redlich verdient.

Das Abendessen in unserer Unterkunft, dem Zunfthaus zu Wirthen, ist auch dieses Mal wieder sehr lecker. Ich war vor rund drei Monaten schon während des AareCoronaCross hier und auch damals begeistert von diesem Haus.

Während des Verfassen dieses Berichts habe ich online die Information gefunden, dass das Zunfthaus zu Wirthen inzwischen ihre Türen dauerhaft geschlossen hat, was ich sehr bedauere.

Ein Verdauungsspaziergang während der blauen Stunde liegt dann auch noch drin.

Fazit nach der ersten Etappe? Wir sind sehr gut vorangekommen und die Akkus haben problemlos gehalten. Da lange und knackige Anstiege ausblieben, konnte ich ganz gut mit meinen motorisierten Begleitern mithalten. Auf jeden Fall freuen wir uns bereits auf den morgigen Tag.

Distanz: 75 km / Fahrzeit: 3 h 59 min / Höhenmeter: 600 hm

Weiter zur 2. Etappe

Download file: 01 Gunzwil - Solothurn.gpx

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